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Gedichte über Träume - Seite 257


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Was will Euch dieser Vers wohl sagen: vertraut Euch selbst den Sprung zu wagen

Es war einmal ein Fisch mit Schwert,
der wollte fliegen, unbeschwert,
nicht nur im Meer und Ozean,
ganz hoch hinaus, so wie ein Schwan.

Erst fragte er die Möwen kurz,
doch denen war es völlig schnurz.
Ein Fisch soll fliegen ganz weit hoch?
Das finden selbst die Vögel doof.

Die Qualle schwebt an ihm vorbei,
dort vorne grinst ein fieser Hai.
Doch beide wissen keinen Rat,
ein Flug dem Haifisch nicht behagt.

Der Fisch, der hört nicht auf zu fragen,
ein Aal ihm rät, dort vorn im Graben,
dort wohnt die Hexe Nimmersatt,
die hilft bestimmt und nicht zu knapp.

Schnell hingedüst zum Hexenhaus,
der Fisch ihr schenkt 'nen feuchten Strauß.
Die Hexe fragt mit finst'rer Miene,
Du willst so fliegen wie 'ne Biene?

Genau, ich möcht' mich hoch erheben,
und wie ein Vogel ganz weit schweben.
Gemeinsam mit den Wolken fliegen,
um Schweres Kraft flugs zu besiegen.

Die Hexe grübelt und denkt nach,
sie blätternd sucht im Almanach.
Kratzt sich am Kopf und läuft im Kreis,
vom vielen Grübeln ihr ganz heiß.

Doch plötzlich sie mit hellem Lachen,
im Wandschrank wühlt in alten Sachen.
Drei bunte Gummilappen sie dort findet,
und fix am Fisch sie fest sie bindet.

Dann kramt sie noch 'ne Pumpe raus,
und bläst die Lappen damit auf.
Der Fisch er staunt, denn was er sieht,
drei Luftballons, welch' Freud', er fliegt.

Er steigt hinauf zum Wasserspiegel,
vorbei an Wal und Stacheligel,
und fliegt mit Frohsinn und sehr heiter,
der Fisch, er wird zum Himmelsreiter.

Doch später er zurück sich sehnt,
der Wind zurück nach Haus ihn weht,
sein Schwert am Kopf, Ballons zerplatzt,
ins Wasser fällt er mit Rabatz.

Er freudig nun durch's Wasser gleitet,
er munter auf den Wellen reitet.
Und die Moral von der Geschicht',
glaub an Dich selbst, nicht ans Gewicht.
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