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Gedichte über Träume - Seite 136


Verliebt in eine Bardame

In deinem Augenschein ein Lächeln, so wandelst du durch dieses Lokal,
Ich blicke dir bei deiner Arbeit zu und habe keine andere Wahl,
Als ein neues Glas zu bestellen, zu trinken,
Du servierst ein neues Tablett, wobei dir deine Gäste mit fröhlichem Lachen zuwinken.

Wieder im "Muckefuck" angekommen, ein Platz am angestammten Tische,
Mit verzücktem Vergnügen ich dir zuschaue, an meinem
Barte, meinem Schnäuzer streiche und wische;
Ich habe mich dir gegenübergesetzt, um diesen Abend trefflich zu genießen,
Und errate klammheimlich und möchte gerne wissen, was deine Begierden über leibliche Liebeswahrnehmungen zu berichten wissen.

Du notierst die Anzahl der bestellten Gläser: Cognac, Wodka, Schnaps und Bier,
Sinnend schaue ich dir zu und träume denkend über ein beschauliches "Wir",
Ein einziges Mal am Rheine spazieren, laufen und schlendern,
Um die herbstliche Sonne um uns auch für andere zu revolutionieren, zu verändern.

Doch hocke ich noch immer in diesem Lokal, an jenem Tresen;
Wahrscheinlich, wenn ich nicht aufbreche, werde ich hier am Tresen noch verwesen,
Werde im Glase verschnaufen, anstatt an deinem Busen,
Ich bilde mir ein aus geringer Entfernung eine Fatamorgana schon, auf deinem Näschen ein Kopfkissenflusen.

Doch reiße ich mich zusammen und zähle die Gläser,
Die ich getrunken, du, mein Revisor, mein Kleingeldverweser,
Eine letzte Melodie dringt in meinen Kopf und mein Hirn,
Krausfalten mein Gesicht, doch ein Liebeszeichen und ein Mal auf meiner Stirn.

Vielleicht spreche ich dich doch erst an an einem nächsten Tage,
Vielleicht endlich streichele ich dich, daß ich dieses wage,
Und dich zum Lippenkuß verleite und überrede
Und eingehen mit dir ein Ringen und eine Liebesfehde.

Zum Abschluß beschreibe ich dich, du mit deinen langen braunen Haaren,
Kein zierlicher Körper, aber Grazilität, die ein Gott oder ein Satan wird aufbewahren,
Schlicht und natürlich deine Ästhetik, sie ist dir deiner Jugend eigen,
Deinen hellichten bräunlichen Augenglanz möchte ich für mich, für mich und nur für mich abzweigen.
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Es war mein Tag ( Originalfassung )

Die Erde dreht, so wie sie´s immer macht,
langsam auch diesen Tag in Richtung Nacht.
Großmütig legt das letzte Tageslicht
lange Schatten auf manch´unerfüllte Pflicht.

Was für ein Sonnenuntergang ,es sieht so aus
als wär´ das prallgefüllte Lagerhaus,
einer Fabrik in der man Farben produziert,
am Horizont des Abendhimmels explodiert.

Nur schwerlich würd´ es mir gelingen,
diesen Anblick zu Papier zu bringen.
Es wäre so, als würd´ich mich bemühen
zu beschreiben wie Raum und Zeit verglühen.

Meine Wanderung ist ohne festes Ziel
und frei bin ich, zu geh´n wohin ich will.
Weit hinter mir verschwand der Weg vor einer Weile
im querfeldein und mit ihm jeder Grund zur Eile.

Ganz in der Nähe, vor einem kleinen Wald.
Auf einem Hügel, wie in schwarz und weiß gemalt.
Verleiht der Mond mit seinem fahlen Licht
einem alten Baum ein lebendes Gesicht.

Auf einem Ast pflegt eine Eule ihr Gefieder.
Sie blickt mich unbeeindruckt an, dann pflegt sie wieder.
Vom ersten Nachtflug scheint sie sich wohl auszuruh´n
und ich beschließe, es ihr gleich zu tun.

Ein schöner Platz, den ich am Stamm des Baumes finde.
Aus uralten Augen seiner rauhen Rinde
fließen zäh Tropfen bernsteinfarb´ner Tränen,
die mir gestatten, mich zwischen ihnen anzulehnen.

Ich such´in meinen Taschen, was ich brauche,
stopf` mir ´ne Pfeife, zünd´sie an und rauche.
Bei jedem Zug pulsiert die Glut und Tabakduft
steigt wie ein Nebelschleier in die milde Abendluft.

Kein menschgemachter Laut, ich höre nur
die geheimnisvollen Klänge der Natur.
Über funkelt in seiner ganzen Pracht
der grandiose Himmel dieser Nacht.

Als eine Sternschnuppe im weißen Licht erstrahlt
und, fast wie eine mystische Gestalt,
für einen kurzen Augenblick die Nacht erhellt,
kommt es mir vor, als könnt´ ich hör´n was sie erzählt:

"Am Ziel bin ich, möge mein letzter Schein
dir Hoffnung geben und auch Mahnung sein.
Denn genau wie du hab´ich einmal gedacht,
das Universum, es sei nur für mich gemacht."

"Mein Dasein, so wie in Sagen und Legenden,
war ich mir sicher, es würde niemals enden.
Die ewigen Gesetze aller Welten
so glaubte ich, würden für mich nicht gelten."

"Jedoch erging dereinst der göttliche Beschluss,
das alles, was jemals begann, auch enden muss.
So endet jetzt auch meine Reise durch das All
und wird zu dem, was sie stets war, nur Rauch und Schall."

"Es bleibt von mir nur ein verglühter Stein
und morgen schon werd´ich vergessen sein.
Ach könnt´einmal nur all meine vertane Zeit
noch zwischen mir steh´n und meiner Vergänglichkeit."

"Lass mich noch einen letzten Rat dir geben.
Wenn du auch glaubst, es gibt ein nächstes Leben.
Im Hier und Heute lebe dennoch Dein´s
stets so, als hättest du nur eins."

"Und während noch ihr schöner Glanz erlischt
und das was Ist sich schon mit dem was War vermischt,
wird mir auf sonderbarer Weise klar,
dass der vergangene Tag Teil meines Lebens war."

Jörg Johannes Edler
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