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Gedichte über den Tod - Seite 41


Glaubt ihr wir möchten wieder Krieg?

Glaubt ihr, die Menschen möchten Krieg?
Wo lange manch Kanone schwieg?
Den Eiferer, von ihnen frag´,
worin die Not, das Elend lag?
Wer drängt euch hier zum Aufbegehr?
An Tränen braucht es keine mehr.
Die Hände reicht euch mit Verstand,
für Volk und für das Vaterland!

Wer nahm die Krim sich mit Bedacht?
Wer träumt vom großen Reich der Macht?
Wollen die Menschen nicht allein,
in Frieden und in Freiheit sein?
Wer bringt ins Spiel hier, den Soldat,
Wer wittert Angst, wer spürt Verrat?
Ich, der verträumt im Grase lieg´,
ich weiß, wir brauchen keinen Krieg!

Wo ich mich an die Liebste schmieg,
braucht keinen Rauch es, der da stieg!
Kein Land, von Strahlung ausgebrannt,
wo einst des Menschen Wiege stand.
Es braucht nicht Not und neue Pein,
ein freier Mensch, der will ich sein!
Viel Tod und Leid, ein Pyrrhussieg!
Kein Mensch will wieder in den Krieg?

Gemeinsam lasst das Kriegsgespinst,
das höhnisch auf dem Schlachtfeld grinst.
Millionenfach dem Tod geweiht,
sein Pestgestank dringt meilenweit.
Wir haben so viel Krieg gehabt,
der tief noch in manch Seelen darbt!
Ich, der ich mich in Sorgen wieg´.
Nie wieder braucht ein Mensch den Krieg!

Wie gut hier manches Wort noch tät´,
es scheint noch immer nicht zu spät.
So lang ihr miteinander sprecht,
geht es den Menschen auch nicht schlecht!
Auch hier schrieb still an manche Wand,
die zarte, kleine Kinderhand.
Die ihren Vater doch vermisst,
der für den Krieg gestorben ist!

© Hansjürgen Katzer, Januar 2022

*Angelehnt an das Gedicht von Jewgeni Jewtuschenko
„Meinst du, die Russen wollen Krieg?“
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