Gedichte über den Tod - Seite 190

Abschied vom Leben

Du musst nun gehen
Den letzten Weg
Zu fremden Sternen
Deine Seele
breitet ihre Flügel aus
Sie fliegt
in unbekannte Fernen
Sie fliegt und fliegt
als flöge sie nach Haus
Der Himmel nimmt dich auf
mit offenen Armen
Leb´wohl
Adieu
Auf Wiederseh´n
Wir werden alle Trauer tragen
Du hast
geliebt
gelitten und geschafft
Manchmal
bis an die Grenzen deiner Kraft
Hab' keine Angst
Lass deine Seele schweben
Ins Licht
Ins Himmelreich
Tiefer Frieden
wird dich umgeben
Bis in alle Ewigkeit
Als heller Stern
wirst du ins Universum sinken
Ich werde
in den Himmel schau ‘n
Mich an dich erinnern
Ich werde
Dir dann winken
Das Leben
Ist ein kurzer Traum



Käte Micka


Käti Micka

Schlaue Köpfe besprechen ...Verbrechen...

Immer noch
wird vernichtet
ohne Reue
Immer noch
wird getötet
jeden Tag aufs Neue

Immer noch
werden scharfe Waffen eingesetzt
Immer noch
werden Menschen
aufeinandergehetzt
Sie fallen wie die Fliegen
Ohne Aussicht je zu siegen

Völlige Zerstörung
auf des Menschen
Hab und Gut
Hilflose Empörung
Die Menschen liegen
sterbend in ihrem Blut

Wann hat das Morden ein Ende
Alle wollen doch leben
Wann kommt die große Wende
Spannt ein Friedensband
um jedes Land

Käte Micka



Käti Micka

Im Walde bei den Bäumen schön,
Geschützt vom warmen Sommerföhn,
Spazierten wir die Wege ab;
Nun stehen Bäume um dein Grab.

Kein Fuß führt mehr zum Friedhof
Mich.
Die Welt, das Herz - ein Dorf.
Im Stillen Herz
Bewein'
Und führe heim
Ich dich;
Mein Herz- dein Grab mit Kerz'.
Ein Grab, das nicht am Friedhof steht,
Weil nur im Herz man zu dir geht.

Einmal sehen wir uns wieder
Keinmal brauchen wir dann Glieder
Um jenen Weg abzuspazier'n
Den wir als Geister einst passier'n.

Mein Herz kennt dich voller Freude,
Noch immer gilt mein Handschlag heute,
Denn bis in alle Zeit versprochen;
Liebe ich dich ungebrochen.

Einmal sehen wir uns wieder
Streicheln mit der Hand den Flieder,
Bis die Hände lila sind:
Du mein Papa, ich dein Kind.