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Gedichte über Tiere - Seite 53


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Die Katze

Die Katze
ein gar widersprüchlich' Wesen,
hat fürs Leben ganz eig'ne Thesen.
Mal eigensinnig, stur und wild.
Mal wohlig schnurrend, lieb und mild.
Alles gebend, wenn sie WILL.
Aufgedreht, dann wieder still.
Jederzeit auf Rückzug bedacht,
wer ihr den verwehrt, der nehm' sich in acht.
Verschenkt auch nicht gleich jedem ihr Herz,
prüft lange und vergisst keinen Schmerz.
Doch wenn Vertrauen gefasst, dann ganz,
schenkt Liebe, Treue, Akzeptanz.
Vorsichtig tastend, wenn sie etwas nicht kennt...
Nicht ganz geheuer? Wie schnell sie rennt...
Ist Einzelgänger und sucht doch den Kontakt,
und wenn, dann ganz eng, das ist mal fakt.
Ist zärtlich dann und anschmiegsam,
im nächsten Moment wieder ihr eigener Kram.
Sie hasst das „Muss“, für sie gibt’s nur das „Will“.
Kein Fügen, Unterwerfen, sie mag keinen Drill.
Voll Leidenschaft und Lebensfreude
sucht sie ihr Glück im Hier und Heute.
Doch fehlt die innere Balance,
hat Wohlsein 'ne geringe Chance.
Schöpft Kraft aus sich selbst, zieht gern sich zurück,
sie braucht nicht viel zu ihrem Glück.
Sensibel oft und leicht gekränkt,
genausoschnell wieder Zuneigung geschenkt.
Wenn's jemand nicht gut geht, wie genau sie das spürt,
sie dich dann ganz zart mit dem Näschen berührt.
Als Muttertier ist sie ohnegleichen.
Behütet, beschützt ihre Kätzchen, die weichen.
Katzen - perfekte Seismographen -
spür'n Unheil schon, wenn andre noch schlafen.
Man sagt, ich hätt die Augen vom Tier...
ich glaub, noch viel mehr davon schlummert in mir.
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