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Gedichte über Tiere - Seite 115


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Frau Frigg im märkischen Heideland

Die Seuche war ins Haus gekommen,
sie hatte Kind und Kuh genommen,
auch noch die Katze weggerafft
Den Bauer hatte das geschafft!

Nun saß er arm und still am Feuer,
die Zwölften kamen ungeheuer:
der Wind, der fegte um das Haus,
die Tür sprang auf, ihn packt der Graus

Doch draußen in der bitt‘ren Kälte
stand nur ein kleiner armer Welpe
Die Frau, sie holte ihn herein -
Von nun an fiel ein heller Schein

ganz warm und freundlich in ihr Leben
Das Hündlein konnte sie erheben
Ein Jahr, da ging‘s den dreien gut
Dann kam erneut die Zeit, die ruht

Es klopfte drei Mal an die Tür  
Der Bauer hatte ein Gespür
und öffnete der Himmelsfrau
Die sprach: ‚sei ohne Furcht, vertrau,

mein Hündlein fordere ich zwar,
das ich verlor im letzten Jahr
Doch ihr ward ja sehr gut zu ihm
und hattet Böses nie im Sinn

So geb ich euch den Segen drauf
Mit eurem Hof geht's nun bergauf!'
Frau Frigg, sie rief den Hund zurück
Der sprang zu ihr und war verzückt

Das neue Jahr bracht' reiche Ernte
Das Unglück sich fortan entfernte
Viel Kälber gab es, Ferkel, Lohn
- und sogar noch einen Sohn


Zu einer alten Sage in der Zeit der Rauhnächte, den 12 geweihten Tagen zwischen dem Mond- und dem Sonnenjahr, die eine Zeit der Ruhe und der größeren Durchlässigkeit zwischen Himmel und Erde waren. Frigg(a), die Frau Odins,  ist die nordische Göttin des Herdfeuers und des Haushaltes, die in Deutschland in der Holle und ihren Parallelgestalten weiterlebte. Sie ging in dieser Zeit durch die Lande und sah nach dem Neuanfang. - Die märkische Heide liegt in Brandenburg.
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