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Gedichte Über Sterben - Seite 6


Die Stalingrader Schlacht

Es waren grausam kalte Wintertage
als folgenschwer die große Schlacht begann.
Ganz tödlich ernst für Russland war die Lage.
Der Gegner drang gefährlich schnell voran.

Im Höllenfeuer berstender Granaten
brach hier der Feind auf Stalingrad herein
mit einem Meer an Waffen und Soldaten,
hier wollte er wie jeh der Sieger sein.

Kanonendonner auf gesamter Breite,
die opferreiche Schlacht begann.
Ein Sieg stand auf des Schwertes scharfer Seite,
doch vor der Wolga stand die Abwehr eisern, wie ein Mann.

In Schnee und Eis auf freiem Feld begraben,
lag Freund und Feind im Kampfe hingestreckt
und manchen Leichnam fledderten die Raben.
Der Rest war bald vom Schnee verdeckt.

In kalten Splittergräben und Ruinen
ein Schreckensbild, erfüllt von Graus,
da lagen Menschen arg zerfetzt durch Minen.
Hier hauchten sie ihr Leben aus.

Im Morgenrot, als hoffnungsvolles Zeichen
erschien die Aura einer Frau‘ngestalt.
Sie schaute auf das Schlachtfeld voller Leichen.
Sie weinte nur, ihr wurde kalt.

Die Trümmerfelder ließen sie erstarren.
Der hart erkämpfte Sieg von Stalingrad
bewog in stiller Andacht zu verweilen,
denn die Madonna liebte ihre Stadt.

Sie sang für den errung‘nen schweren Sieg
ganz leise einen traurigen Choral
für die Gefallenen in diesem Krieg,
für so viel Leid als Gruß zum letzten Mal.

Die größte Winterschlacht war nun entschieden.
Aus den Ruinen wuchs die große Wolgastadt.
Und sie gedeiht mit Liebe und in Frieden,
im Geiste der Madonna von Stalingrad.
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Der strahlende Ritter

An eine kalte Wand gelehnt
Das Blut aus den Venen
Ich werde den anderen fehlen
Es läuft an mir herab
Ich hab es so satt

Wollt nur helfen
denen in der Not
dann kippte alles
aus dem Lot

Meine Familie wartet auf mich
Wahrscheinlich gerade jetzt
mit einem Lächeln
Doch ich sitze in einem Spinnennetz
einer dunklen Gasse
das ich es nicht fasse
wie konnte es nur so enden
Der Drang zu flennen

Das Monster saugt mich qualvoll langsam aus
Tropfen für Tropfen

Die Sense des Todes
schreit hol es

Ich wünschte ich könnte normal gehen
Meine Familie zum Abschied sehen
Aber hier allein sitze ich
bemitleide mich

Es ist so einsam
und so kalt
so empfindsam
Wunden voller Salz

Ich lache bitter
Hab mich aufgespielt
wie der stolze Ritter

Mein Leben gegen ein anderes
Fairer Tausch
Ich hör meine Stimme im Kopf
Lauf

Hätte ich mal darauf gehört
Hätte nicht gestört
Hätte meinen Weg weiter beschritten
Doch das ist doch gegen die Sitten!

Mein Blick erfasst sie
Das kleine Mädchen
heulend und sabbernd
meine Augenlider flatternd

Wenn ich nicht eingeschritten
Hätten sie sie geschnitten
Hätte ich nicht eingeschritten
Hätte sie an meiner gelitten

Vielleicht hab ich doch das richtige getan
sie sind weg gefahren

Mit quietschenden Reifen
kann es immer noch kaum begreifen

Sie zupft weinerlich und kläglich
an meinem Ärmel
Es ist nicht mehr gefährlich
flüstere ich

Leg meine Hand auf ihr Haupt
Hab am Ende doch an mich geglaubt
Die Einsamkeit verschwindet
Und ich hebe schwindelig
Meinen Kopf

Die Löcher in meinem Körper
führen mich gleich zum Pförtner
des Himmelstores
Denn ich verlor es
Mein jetzt erfülltes Leben
Mein Körper ist nun
ein letztes mal am beben
Ich werde mit einem Lächeln
die noch verbleibenden Sekunden leben
und schließlich
auf die letzte Reise gehn
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