Nicht zu wissen wer man ist, ist Strafe, ist Chance, ist Pflicht
zu suchen. Man möchte die Frage verfluchen.
Du vergisst wer du bist, wenn du bist was du tust.
Wahrhaftigkeit ist dabei keine Schande,
ist manchmal der erste, manchmal der letzte Schritt.
Was immer du suchtest verlief im Sande,
wie im Stundenglas liefst du mit.
Die Zeit – du, eingeklemmt in der Stenose
rieselte mit Fragen vorbei.
Was fiel, was später lag, lag lose
verwehte Worte in einer Karawanserei.
Zu wissen wer und was man ist,
ist nicht das Ziel, es dient der Orientierung
wie Sternbilder hinter Wolken.
Was wir denken, was wir sagen, ist nur Verzierung.
Verloren sind wir in einer Wüste,
suchen Wege zum Wasser, Oasen
sehen die Fata morgana des Glücks,
hoffen mehr zu begegnen als dem eigenen Ich,
hoffen mehr zu sein und zu werden als satt.
Du hast es schon vorher geahnt -
Was du warst, was du bist, steht auf einem anderen Blatt.
Drug 12/23