Sortieren nach:

Gedichte Über Sinn - Seite 5


Anzeige


Trotz

War gestern spätabends noch auf Blütensuche,
durchkämmte Wald und Wiesen nach ihnen.
Fand ganz viele, hielt sie fest auf digitalem Tuche,
in jungem bunten Gewand ist mir Leben erschienen.

Harrte aus bei meiner stillen trauten grünen Oase,
ungeduldig gewartet auf den Sonnenuntergang.
Auf ihr Untergehen nur erpicht in diesem Maße,
gewiss früh morgens sie die Nacht erneut bezwang.

Nichts illusterer steht für den Kreislauf im Leben,
die Sonne ist uns Licht am Geben und Nehmen.
Richtig betrachtet, ist es die Erde, ihr Bestreben,
sich stetig um ihre eigene Achse zu drehen.

Hat lange gedauert, bis der Mensch das verstand,
es wurde gefoltert, verteufelt der Wahrheit getrotzt.
Machtgier, Unterdrückung, Sinnsuche neu entbrannt,
mit neuen Existenzgründen gegen alte gestrotzt.

Selbst nach einer Erklärung für mich suchend,
wozu ich bin, mich in diesem Kreislauf befinde,
bringt stets nur Verzweiflung, alles verfluchend,
erinnert mich als ich die Suche begann als Kinde.

Noch keine Sieben, schaute ich aus dem Holzfenster
im Haus meiner Großeltern aus Nachkriegsschutt.
Am Waldrand drüben vorbei huschten Gespenster,
die großen Steinbrocken beschützten mich gut.

In grauen Nebelschwaden erkannte ich Bedrohliches,
wollte mir an den Kragen, schlimmes Leid zufügen.
Unter meinem Trutzburgfenster entlang kroch es,
erkannte, das Leben da draußen ist kein Vergnügen.

In steinigen Felsenhang vertrieben ein Heim erbaut,
aus kaputten zerbombten Vorexistenzen errichtet.
Furchtbarstes erlebt, doch an eine Zukunft vertraut,
Menschen in Not sich Trümmer aufgeschichtet.

Jede neue Nacht erlosch das trübe Dimmerlicht,
geborgen lauschte ich meines Opas Geschichten.
Eingepfercht, links und rechts je ein altes Gesicht,
lernte ich aus seinen belehrenden Berichten.

Bewehrt mit Gittersteinenpflaster der Ausfahrthang,
schottrig knisternd wie er war auch das Leben.
Kärglich Obst, Gemüse brauner Erde man abrang,
von Hasen, Hühnern und Katzen stets umgeben.

Ein richtig beschauliches Kinderleben beschrieben,
übliche häusliche Gewalt gar noch verschwiegen.
Die Zeiten waren einfach nicht nach Honiglecken,
hört man heute oft, will heutiges Leid verdecken.

Der Kreislauf des Lebens wird einem dann sichtbar,
wenn einzige Zufluchtsmenschen nicht mehr da.
Wenn Opa nur noch am Grab besucht werden kann,
wirklich nah er in einem bleibt, fängt zu weinen an.

Versteht zwar nie so wirklich den Sinn dahinter,
mit den Jahren und Kämpfen übersteht man viele Winter.
Steht desöfteren verloren am tiefen Klippenrand,
denkt an Opa, der stets einen Grund zum Weiter fand.

So geht man die berühmten Lebensstufen hoch,
eigentlich geht man sie ja hinab ins Grab, ins Loch.
Und aus einem selbst, wenn man ist mal kaputt,
wird was Neues gebaut, entstehen aus Schutt.

Ist es Weisheit, die wirklich das Alter uns beschert?
Ist es nicht eher die Jugend, die sie uns verwehrt?
Todesangstgelähmt den Kreislauf früh sonst ablehnt,
lieber unweise, lebenslustig sich nach Liebe sehnt.

Beengte, unwissende Sicht mich zum Ende sinnt,
zuviele offene Fragen, doch meine Zeit verrinnt.
Sollte sie besser mit Lebensfreude erfüllen,
den Abschiedsruf in ungewisse Zukunft verhüllen.

Was sich zeigt bei allem schon errungenen Wissen,
es wird noch sehr viel Unbekanntes um uns geben.
Generationen nach uns werden es erforschen müssen,
uns bleibt nur der Trotz den Kreislauf zu leben.

© meteor 2024
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Sinnsuche

Kürzlich las ich irgendwo im Gewühl,

'''''Das Leben ist nur ein Traum
auf dem Weg zum Tod!'''''

eine Illusion also, nur ein Spiel?

Wieso dann nicht träumen,
was so alles es gibt im Angebot!?

Doch irgendwie sind wir nicht die Spielleiter,
die meisten Träume sind nicht wirklich heiter.

Oder sind wir alle Masochisten,
die gerne an Albträumen sich erfreuen?
Und zugleich dann auch die Sadisten,
die nichts davon jemals bereuen?

Für einen Traum ist mir das Leben zu real,
doch gerne träum ich mich darin hinfort,
je nach Laune an diesen oder jenen Ort,
erfülle mir was in Wirklichkeit wäre zu fatal.

Kein Mensch vermag mit Beweisen zu belegen,
was mit uns passiert nach unserem Ableben.
Glaubensführer benutzen Irrglaube zur Manipulation,
bereichern sich an der Furcht Gläubiger mit Hohn.

Letztlich kann jeder mit seinem Leben machen,
was einem auch einfallen für schräge Sachen.
Solange niemand sonst trägt daran Schaden,
gibt es keinen Grund, was dagegen zu haben!

Ich selber schätze mein Leben sehr,
will ständig wissen, wo komme ich her!?
Von wo stammen wir alle ab?
Was hält das Universum schon ewig auf Trab?

Bin offen für alles, was mich bringt weiter,
sauge in mich auf, was mir ist ein Novum,
suche nach Antworten, mein Wissen verbreitern,
es treibt mich um, die Frage nach dem Warum?!

Ich verachte Blender, Menschen, die manipulieren,
die mich nur aufhalten, unnötig egozentrieren!
Ich bewundere die Natur, wie perfekt sie scheint,
ihre Vollkommenheit mit Evolution verneint!

Ständig ist alles im Werden und im Wandel,
wie auch wir sind nur ein Teil dieses Handel
zwischen dem Dasein und der Vergänglichkeit,
nichts bleibt wie es ist, alles immer treibt...

... treiben im Fluss des beständigen Seins,
in welcher Existenzform auch immer, so uneins!
Was von uns bleibt konstant als Identifikation?
Wer bin ich immer? Was bleibt vom Hier davon?

Wie unerfassbar riesig ist das Weltenall!
Wir darin nur ein winziger Sandkristall...
Und doch gehören wir schon ewig mit dazu,
unsere Materie ist in ständiger Wechselunruh.

Wieso macht das Universum sich die Mühe,
zu existieren, statt einfach nicht zu sein,
wenn es keinen Sinn darin gäbe, darin verspüre,
ein größeres Ganzes als Antrieb liegt anheim!

Das Quantum Trost, was mir messbar scheint,
ist verschränkt mit meiner Überzeugung davon,
zu beschränkt ist unser Gehirn, doch es keimt!
Sekündlich reifen neue Fortschritte der Evolution...

Dieses Leben ist nur ein Zwischenschritt, gewiss,
doch nicht umsonst, schon gar nicht fatalistisch.
Mag die Furcht vorm Tod auch mit Angst lähmen,
ohne sie würden wir das Leben nicht ernst nehmen!

Doch wahrhaftig sind wir wirklich hier zugegen,
können unseren Sinnen nach uns fortbewegen,
erfahren, was es heisst als Mensch zu leben,
sollten nie aufhören, nach Höherem zu streben.

Dabei machen wir leider auch viele Fehler,
lernen erst nach vielen Rückschritten daraus,
unmenschlich stehen wir uns im Wege eher,
doch irgendwann treibt die Evolution uns das aus!

So träum ich mich weiter in Nächten und am Tag,
mit der Sehnsucht nach mehr Klarheit und Sinn.
Geb meinem Wissensdrang soviel er von mir mag,
nehme jede Erfahrung mit ... betrachte sie als Gewinn.

Leben geht weiter!

© meteor 2024
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige