Teilsein

Ein Gedicht von Meteor
eben noch inmitten
Teil von einem Ganzen
plötzlich abgeschnitten
kein weiteres Verschanzen

ausgestoßen!
aus der Plazenta-Schutzhülle
was wird mir zustoßen?
riesige Gefahrenfülle

mein allererster
Schreckensschrei!
eine Hebammenschwester
schneidet uns entzwei

von nun an
auf mich gestellt
was hab ich nur getan?
wieso diese kalte Welt?

fürsorgliche Hände
Mutternähe tut so gut
die vier Elternwände
sorgen für Obhut

bin Teil einer Familie
solange diese zu mir hält
lerne, übe, trainiere, spiele
bis das Kartenhaus
zusammenfällt

erneut abgetrennt
hinaus ins Erwachsensein
was man auch "Freiheit" nennt
endlich für sich allein!

erste Schritte
Party, Sturm und Drang!
erste Tritte ...
wo ist mein Auffang?

und es beginnt
die Suche nach dem Teil
weil man sich besinnt
im Ganzen liegt das Heil

alleine ist die Leere
diese Welt ist so sinnlos
zu zweit man ein Ganzes wäre
die Welt wird riesengroß

ich war immer gedacht
Teil eines Ganzen zu sein
war nie dazu gemacht
einsam und allein

© meteor 2024

Informationen zum Gedicht: Teilsein

9 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
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03.11.2024
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