Der Sekt warm, das Knabberzeug alt,
der Nachbar hat viel mehr geknallt
und seine Raketen, ungelogen,
sind viel höher doch geflogen.
Mit diesen Gedanken bin ich erwacht
aus der diesjährigen Silvesternacht.
Ich überlegte, ob das auch passt,
was ich an Vorsätzen gefasst.
Was voriges Jahr war so schlecht,
wird dieses Jahr vorbildgerecht.
Selbst bohrender Zahnärztebesuch
wird nicht mehr zum harten Fluch.
Die Gedichte, die wir schrieben,
und den Sex, den wir getrieben,
werden sich wieder vor uns breiten
und dann Freude uns bereiten.
Essen hält Leib und Seele zusammen,
das Trinken müssen wir verdammen.
Beim Kauf der Zigarettenstangen
wird man mich nicht mehr belangen.
Statt im Stadtstauverkehr zu stehen,
werde ich dann zu Fuß weiter gehen.
Dann muss keiner mich mehr blitzen,
um mein Knöllchen zu besitzen.
Der Doktor gab mir einst den Rat,
Blutspenden sei eine Heldentat.
Dies Mal werde ich mich überwinden
und dort die Öffnungszeiten finden.
Die guten Vorsätze zu allen Zeiten
sollen mich ein Jahr lang begleiten.
02.01.2014 © Wolf-Rüdiger Guthmann