Auf einem Strand lieben wir uns im Sand,
die Sonne bedeckt uns bei unserem Spiel,
eine riesige Sinnflut reißt uns vom Land,
zieht uns hinein in ihren Ozean aus Gefühl.
Wir treiben in einem Meer von Sinneswellen,
sind untereinander über Lustknoten verknüpft,
sind zu Wassertropfen gewordene Tierzellen,
in deren Oberflächenspannung eingeschlüpft.
Unsere Gedanken laufen über enge Sinnesfäden,
ein Bewusstsein kontrolliert unseren Fluss,
stürmische Gehirnströme verursachen Schäden,
Sinnüberflutungen münden in Hochgenuss.
Die Reichweite deiner Berührungen so zu spüren,
gleicht der des Sonnenlichts in einer dunklen Realität.
Unsere Sinnlichkeit besteht aus reinen Ungetümen,
jedes droht mit einem Rausch purer Intimität.
Die feuchtwarme Beschaffenheit deiner Lippen
lässt feine Nuancen unserer Küsse verschwimmen,
deine Wölbungen erscheinen in Form von Klippen,
an jeder davon möchten meine Tropfen kollabieren.
Sanftes Zittern jedes Mal, wenn ein Tropfen zerspringt,
seine Sinnfunken andere von uns in sich aufnehmen,
die Spannung unserer Oberfläche neu abgestimmt,
Grenzen zerbröckeln, weil wir sie weiter ausdehnen.
Welle für Welle, in der wir gemeinsam ausgleiten,
ist eine Umarmung, die uns unendlich umschließt,
tief unter die Meeresoberfläche wir uns ausweiten,
einen Ozean ohne Grund man endlos genießt.
Von uns durchnässt, durchströmen unsere Tropfen,
unsere Aderfäden sind an ihren Enden ausgefranst,
wie Quallen unsere Herzen elektrostatisch klopfen,
in sich ertränkte Seelen ergänzen sich im Wellentanz.
Unsere Sinneskurven liegen eng aufeinander,
in Gefühlsinterferenzen überlagern wir auf uns,
wie zwei Zitteraale schwingen wir ineinander,
Reizblitze durchzucken uns in bizarrer Kunst.
Nach zeitlosem sinnigen Hochspannungsanbahnen,
bauschen wir uns zu einer Erregungsamplitude auf,
in unseren Tropfen zieht sich alles zusammen,
in einer Flutwelle drücken wir zur Oberfläche hinaus.
Meterhoch aufgebäumter hochenergetischer Wall,
ein explodierender Geysir in eruptiver Fontäne,
vom Wellenkamm ab bahnt sich dann der Schwall
als Tsunami seinen Weg Richtung der Strände.
Am Sandufer angebrandet, die Remetamorphosen,
flüssige Lippen und Zungen noch eng vermischt,
die Lungen geflutet von reanimierenden Luftdosen,
Zellen bleiben zurück aus der Wellenrauschgischt.
Unsere nassen Körper entspannt im Sand liegen,
betrachte dich entlang der Brandung deiner Küste,
bin deine ausklingende zarte Flut am Wiegen,
schreien laut auf nach dieser Reise der Lüste.
Wo hörst du auf, wo fange ich an?
Die Antwort heißt
"gemeinsam"
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