Gedichte über Sehnsucht - Seite 6

In meinen Träumen,
da war ich ein kleiner,
zarter, bunter Schmetterling
und flog, frohen Herzens zu Dir hin.

Ganz sachte
setzte ich mich
auf Deine Hand,
doch Du
warst unvorsichtig
und ich verschwand!

Ich flog traurig weiter
und streckte erneut meine Fühler aus,
bis ich jemand anderen fand
und lies mich nieder auf seiner Hand.

Jetzt spürte ich
die Geborgenheit
in seinen Händen,
die bereit waren,
mir Wärme & Liebe
zu schenken.

(Copyright Silke Kast/04.09.2011)

Siehst du die Gaslaterne
Dort auf dem Fischerboot?
Am Himmel Mond und Sterne
Noch weit das Morgenrot

Ein Junge auf dem Meer
Fährt schon am Abend fort
Kommt jede Nacht hierher
Zu diesem stillen Ort

Holt die Netze endlich ein
Und Fische purzeln um ihn her
Arbeitet hier ganz allein
Der Junge und das Meer

Verloschen die Laterne
Im ersten Morgenlicht
Verschwunden Mond und Sterne
Nur der arme Junge nicht

Am Mittag geht er schlafen
Kehrt zur Mutter nun zurück
Sein Boot, es liegt im Hafen
Und er selber träumt vom Glück

Fast jeder Tag und jeder Nacht
Habe ich nur an dich gedacht
Du bist so schön und so liebevoll.
Die Zeit mit dir war einfach toll.

Ob jetzt in der Ferne oder da Heim
In meinen Gedanken war ich nie allein.
Du warst in mir in meinem Herz.
Und ich kannte damals keinen Schmerz.

Ich hatte mich so an dich gewöhnt.
Du hast mich immer so schön verwöhnt.
Jetzt könnte ich die ganze Welt hassen
warum hast du mich einfach so verlassen.

Doch trotz der Wut, trotz all dem Leid,
Denke ich oft an die gemeinsame Zeit.
Wie du gelacht hast, wie du mich ansahst,
Wie du mein Leben mit Freude durchbrachst.

Ich suche nach Gründen, ich suche nach dir,
Warum bist du fort, warum nicht mehr hier?
War's nur ein Traum, der zu schnell zerbrach?
Oder ein Weg, den ich alleine nicht sah?

Die Tage sind grau, die Nächte so leer,
Dein Lächeln fehlt, dein Duft, dein Begehr.
Ich kämpfe mit Tränen, ich kämpfe mit mir,
Doch ich weiß, irgendwann führ'n alle Wege zu dir.

Vielleicht in Gedanken, vielleicht in der Zeit,
Vielleicht in der Ewigkeit, die uns erneut vereint.
Bis dahin trag ich dich, tief in der Brust,
Denn du warst mein Leben, mein größter Verlust.

Önder Demir