Gedichte über Sehnsucht - Seite 14

Ich schreibe dir nicht um zu gefallen
Wie deine Träume zu Staub zerfallen
Ich werde dir nichts versprechen
All deine Wünsche zerbrechen

Ich werde dich nicht auf Händen tragen
Dir schöne Worte sagen
Du kannst dich hinter dir selbst verstecken
Ich werde dich doch entdecken

Du kannst mich vieles fragen
Ich werde dir nichts sagen
Du kannst versuchen mich zu verstehen
Und wirst mich niemals sehen

Du wirfst einen kurzen Blick auf mein Leben
Willst mir so viel geben
Du siehst meine tiefe Verzweiflung
Versprichst mir Erlösung und Verheißung

Ich zelebriere meinen Schmerz und mein Leid
Ach, du bist mir so fern und weit
Du blendest mich mit deiner Schönheit
Das Licht in meiner Dunkelheit

Du stürzt dich mit deiner ganzen Liebe auf mich
Willst so sein wie ich
Du meinst mich zu kennen
Kannst nicht einmal den Namen nennen

Du willst meine Wunden heilen
An meinen Erinnerungen feilen
Alles willst du mir vergeben
Der dir so viel Böses gegeben

Du scheinst an mir zu ersticken
Ich muss dich wegschicken
Du kannst mich nicht beerben
Denn dann wirst du mit mir sterben

Das Gefühl der Zärtlichkeit,
pure Lust von Verlangen,
ist vergangen mit der Zeit,
von Spinnweben behangen.

Ist Begierde noch vertraut,
und können Sinne trügen?
Küsse schmecken Gänsehaut,
sich still der Sehnsucht fügen.

Schmetterlinge die im Bauch,
sind Motten die noch schwärmen.
Flamme sie erstickt im Rauch -
gescheitert, Herz zu wärmen.

Schatten wirft das Kerzenlicht,
schärft Messer des Verlangens.
Doch die Klinge schneidet nicht
den Zweifel des Erlangens.

(c)Viola

Das beste Gedicht der Welt,
dass werde ich bald schreiben
mit seinen schönen Worten, werde ich mich kleiden

Der Erfolg wird gigantisch und grandios
Presse, Funk und Fernsehen - Es ist der Teufel los

Alle wollen mit mir reden
und ich werde zu Talkshows geladen
Ich habe viele "Freunde" - werde auf Händen getragen

Kinder und Straßen werden nach mir benannt
und mein Antlitz auf einer Briefmarke prangt

Groupies liegen vor meiner Tür
und sie werden richtig sauer,
wenn ich nicht das Feuer schür

Doch tritt dann irgendwann Ruhe ein
dann werde ich ziemlich traurig sein

Nachdem ich das beste Gedicht der Welt verfasst
bei mir nie wieder ein Satz zum anderen passt

Ich glaub ich bleib beim Mittelmaß
und hab dafür noch sehr lange am Schreiben Spaß

Die Welt, die muss wohl ohne leben
soll doch ein anderer nach den Groupies streben

Die schönsten Stunden in der Nacht
Gedankenspiele – sanft erwacht,
und sehnsuchtsvoll mein Herz gefüllt,
den Kummer mit dem Glück gestillt.
So lieg ich blass und still im Wind,
ganz nackt – ich armes Menschenkind.
Es säuselt lieblich in mein Ohr,
die Melodie des Engelschor.
Von Friedensfürsten ist das Wort,
wer wird ihn finden – diesen Ort?
Wo Liebe sich dem Herzen neigt,
und sich im vollem Glanze zeigt.
Welch wundervolles Wechselspiel,
Dich möcht ich fassen – bist mein Ziel.
Will Karamell und Rosenduft,
und saugen Deine Atemluft.
Hinein – bis tief ins Herz hinein,
ganz nah an Deiner Seele sein.
Denn wenn Dein Pulsschlag meinem gleicht,
Amour die Liebespfeile reicht,
zum Lobe und zur Ehr geweiht,
vollkommen wird sie nie entzweit.



© Marcel Strömer
(Bremen, 03.01.2001)

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