Gedichte über das Sehen (Seite 18)

Sichtweiten

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"Ich kann ohne Brille nicht richtig gucken
und ich kann mit Brille nicht richtig gucken",
klagt Heinz bei seinem Optiker.
"Da werde ich wohl besser mal zum Augenarzt geh'n"
- "Haben Sie es denn schon mal mit Linsen versucht ?",
fragt der Berater in der Filiale.
"Hab ich gemacht. Wenn ich furz kann ich auch nicht besser seh'n !"

Plötzlicher Durchblick

Jüngst präsentierte sich alles um mich herum speckig.
Himmel und Erde war'n verdreckt und fleckig.
Ich fand, dass all diese Schleier und Schlieren
nicht dienten, das Universum zu zieren.

Kurz drauf strahlte alles in neuem Glanz.
Der liebe Gott, dachte ich, der kann's!
Und doch ließ mich diese Veränderung stutzen.
Ich sollte wohl öfter die Brille putzen.

Augen vor Spiegel

Zerbricht der Spiegel vor deinen Augen
zersplittert in Scherben kaum zu glauben

Doch war er schon lange vorher dahin
zerbrochen dass Du siehst den Sinn

Durch die Fragmente strahlt das Licht
dass sich bricht in deinem Gesicht

dann feg alles zusammen und warte nicht
sonst nur der Kummer mit Dir spricht

Bade lieber in der Sonne Strahlen
und schau hinein in das Wasser ohne Qualen

Dort siehst Du dann unverändert Dein
wie du schon immer wolltest sein

Ein geschulter Blick für's Schöne

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Schaufenster in der Osterzeit

Viele Geschäfte werden jetzt wieder hübsch gemacht,
aus einigen fröhlich der Osterhase durch's Fenster lacht.
Doch professionell und mit viel Geschick
lenkt man auch auf's Angebot den Schaufensterblick.

Neben hübschen dekorativen Sachen,
viele Preisangebote auf Artikel aufmerksam machen.
Bei einem Optiker hatte ich die Möglichkeit
einer geschulten Dekorateurin über die Schulter zu schauen.
Mit welchen Ideen man wie dekoriert ... ich war echt fasziniert !

Frühling

Habe ihn lange ersehnt,
weil er nie von mir verpönt.
Sein frischer Geruch,
sagt zu mir *Aufbruch*.
Für Alles, was ihm gelungen,
wurde er tausendmal besungen.
Verlässlich ist er allemal,
bringt Freude in jedes Tal.
Leicht wird, was vorher schwer,
Menschen zieht es zum Meer.
Zu Untaten in so einer Zeit,
ist man wohl nicht mehr bereit.
Horror von Menschen gemacht,
der Frühling gern darüber lacht.
Über Kriege ist er aber sauer,
Frühling braucht keine Trauer.

(c) Ernestine Freifrau von Mollwitz

mageba

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