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Gedichte über das Schreiben - Seite 39


Die Brüder Grimm

Jacob und Wilhelm wurden in Hanau geboren,
am 04.01.1785 und am 24.02.1786 am Paradeplatz,
die Brüder Grimm waren dazu auserkoren,
zu sammeln einmal die Volksmärchen Satz für Satz.

Doch zunächst ging es nach Steinau hinauf,
Vater Philipp nahm dort seine neue Arbeit auf,
wegen des Vaters unerwartetem traurig frühen Tod,
ihre Mutter Dorothea dort kam in größte Not.

Nach Jacobs Brief an ihre liebe Tante Henriette,
sie besorgte eine Unterkunft in Kassel und auch Brot,
sorgte für der Brüder Studium an Marburgs Bildungsstätte,
bezahlte die Kosten für Miete und Bücher, gottlob.

Jacob arbeitete in Kassel beim König als Bibliothekar,
beide als Professoren an der Göttinger Universität,
dort kam es wegen Protests zur Entlassung sogar,
weil Jacob und Wilhelm unterschrieben ein Pamphlet.

Die Brüder wieder zurück nach Kassel zogen,
wo sich ihnen Wohnung und neue Aufgaben anboten,
sie arbeiteten weiterhin an den Volksmärchen drein,
die sie schrieben von 1812-1857 in ihre Bücher hinein.

Wilhelm war vorrangig und tat die Märchen kund,
kreierte den Anfang „Es war einmal…“ für die Leute und
auch das Ende „und, wenn sie nicht gestorben sind,
dann leben sie noch heute.“ zur Freude für jedes Kind.

Im Jahr 1838 erteilte der Leipziger S. Hirzel Verlag,
den Brüdern Jacob und Wilhelm Grimm den Auftrag,
zu erstellen ein Wörterbuch, das geordnet nach Buchstaben,
dienlich zur Vereinheitlichung der deutschen Sprachen.

1841 übersiedelten sie nach Berlin für ihre Professuren,
und füllten das Wörterbuch mit Beiträgen und Tinkturen.
Dort 1859 zuerst Wilhelm und danach 1863 Jacob verstarb,
sie liegen nebeneinander, jeder in einem Ehrengrab.

Sie gelten beide als die Begründer der Germanistik,
schufen sieben Auflagen der Volksmärchen, laut Statistik,
verfassten auch Bücher mit Sagen und Kommentaren,
mit all ihren Forschungen sie sehr gut beschäftigt waren.

Jacob versorgte und unterstützte seine Familie permanent,
vertrat seine liberalen Ansichten überaus konsequent,
war in mehreren Versammlungen politisch aktiv,
wollte darin fungieren als ein ausgleichendes Korrektiv.

Ein „Brüder Grimm-Nationaldenkmal“ in Hanau steht,
das schon seit 1896 von DEM DEUTSCHEN VOLK ausgeht,
ist als ein Sinnbild für Zusammengehörigkeit anerkannt
und strahlt das auch aus auf die Menschen im ganzen Land!

© Barbara Mewes-Trageser
2021
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Demotivation

Ich sitze da mit dem Stift in der Hand
Und schaue aufs Blatt, wie auf ein dürres Land
Auf dem Blatt steht kein Wort geschrieben
In meinem Kopf sind sie noch geblieben
Sie wollen raus und Verse kreieren
Wollen in verschiedenen Formen variieren
Doch mein Stift ruht noch in der Hand
Und pflanzt keine Wörter auf das Land
Verschlossen bleibt die Gehirntür
Denn ich habe eine Frage: Wofür?

Würde ich ein Liebesgedicht schreiben
Werden dennoch die Frauen ausbleiben
Sogar das Umschreiben von Geschichten
In lyrisch verfassten Reimgedichten
Würde am Ende kein Happy End bringen
Auch meine Lieder würde niemand singen
Schmähgedichte fallen in die Zensur
Doch bei mir gibt es keine Anhaltspur
Weil niemand von den Texten etwas mitbekommt
So lasse ich sie hinter meiner Gehirnfront

Ich könnte einfach weiter Texte schreiben
Würde der Erfolg auch für immer ausbleiben
Aber warum sollte ich die Mühe machen
Gibt es nicht andere schöne Sachen?
Bestimmt, aber keine interessieren mich
Nur das Texten machte mich glücklich
Aber ohne anerkennendes Lob über die Gedichte
Treibt es meine einstige Motivation zu Nichte
Es gibt ja nicht mal negative Kommentare
Im Laufe all meine schreiberischen Jahre
Doch mit welchen der Wortvarianten
Könnte ich die Aufmerksamkeit erlangen?

Oder habe ich so einen Text schon verfasst
Doch warum hat es jeder bisher verpasst?
Ich schrieb doch über aktuelle Themen
Nach Sachen, nach denen sich Menschen sehnen
Doch keines drang je an jemandes Ohr
Wie auch niemand sein Blick je verlor
In meinen Texten und Versen
Es wirkt wie ein Versehen
Dass ich so viele Texte schreibe
So lasse ich sie in meinem Leibe

Ich schrieb an so viele Leute
Doch was geschah bis heute
Positive Antworten blieben aus
In mir gibt es schon den Graus
Vielleicht fehlt mir Können und Talent
Oder doch nur wen, der den Weg kennt
Damit meine Texte Gehör finden
Denn die Lust scheint mehr zu schwinden

So schaue ich weiter auf ein Stück Papier
Das so weiß und leer da liegt vor mir
Ich könnte ja diesen Hilferuf verfassen
Ich könnte es auch bleiben lassen
Denn es würde eh niemand hören oder lesen
Der Erfolg wäre wirklich zu schön gewesen
Aber der bleibt mir wohl für immer verwehrt
Sogar wäre mein Kopf bis aufs letzte Wort geleert
So lasse meinen Stift heute ruhn
Vielleicht werde ich es morgen tun
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