Gedichte über Schmerz - Seite 403

Ich verspür mal wieder diesen Stich im Herz
es zerbricht langsam Stück für Stück,
immer wenn ich gedacht hab es geht vorwärts ging es wieder ein paar Schritte zurück.

Ich tritt auf der Stelle komm nicht voran
Kämpfe wie Don Quijote gegen Windmühlen,
weiß schon nicht mehr was ich machen kann
doch will diesen Schmerz nicht mehr fühlen.

Es ist leider aber schwer zu erklären
was nun mal meine leidende Seele quält,
doch ich kann mich nicht dagegen wehren
weil mir einfach die Kraft dazu fehlt.

Mein Herz Blei schwer doch innerlich bin ich leer dazu kommen Kummer und Sorgen noch,
ich leide darunter wirklich sehr
als hätte ich in der Brust ein tiefes Loch.

Es ist die Dunkelheit die mich verschlingt
ich bin verloren in diesem Schattenreich,
ich weiß dass dies schrecklich klingt
doch für diese kalte Welt ist mein Herz zu weich.

Unter meinen Füßen verlier ich den halt
bin von der Hoffnung viel zu weit entfernt,
mir ist oft mal so verdammt kalt
und niemand da der mich vielleicht wärmt.

Meine Seele ist hin und her gerissen
zwischen Leben lieben oder hassen,
oftmals geht's mir wirklich so beschissen
als würde ich in diese Welt nicht hinein passen.

Die Einsamkeit schlägt mir auf den Magen
denn mein Leben ist nun mal keine leichte Kost, wie lang kann ich diesen Schmerz noch ertragen denn ich fühl mich in dieser Welt einfach völlig lost

noch gabeln sich
die unbelaubten Äste wie
offene Wege, die noch keiner ging

der Wind weht in die
Wolkenkrone Freiheit, die kurz
verweilt, doch keine Knospen treibt

während der Baum
in sich die Kräfte sammelt,
um seiner Äste Wege zu beleben

verweht der Wind der
Hoffnung Träume und bricht
ihm alle seine unbegang‘nen Wege

ich hoffe, seine
Säfte werden reichen, um
grüne Zweige wieder neu zu treiben

*Ukraine

Warum schreist du, armes Kind?
Sind Vater, Mutter dir nicht wohlgesinnt?
Hat man dir ein Leid getan?
Was treibt dich zum Weinen an?

Ach, nein, schluchzt da das Kind darauf,
ich fiel auf einen Stein nur drauf,
schlug mir auf das eine Knie,
der Schmerz ist`s, warum ich so schrie.

Das wird vergehen, glaube mir,
und solang` bleibe ich bei dir,
die Zeit, sie heilt so manche Wunden,
dauert`s oft auch viele Stunden.

Beruhigt schlummert ein das Kind,
die Tränen trocknet schnell der Wind,
vergessen ist der Schmerz der Wunden,
die es haben arg geschunden,
träumt von einer Stimme zart und fein,
das konnte nur ein Engel sein.

Wer bin ich ohne Drogen?
Hab ich mich die ganze Zeit nur selbst belogen?

Schon lange begleiten sie mich durch mein Leben.
Noch nie kam mir in den Sinn sie aufzugeben.

Obwohl ich weiß, dass sie mich immer mehr zerstören,
fühlt es sich so an als würden sie zu mir gehören.

Die Gefahren des Konsums sind mir schon lange bekannt.
Trotzdem bin ich immer weiter in mein Verderben gerannt.

Habs mir leicht gemacht und jedes Warnsignal ignoriert.
Problemlos habe ich alles ausgeblendet, das mich irritiert.

Aber mach dir keine Sorgen! Ist alles nur Spaß und halb so wild.
Sich Probleme schön zu reden ist echt einfach, solange es die Gier stillt.

Mein Leben habe ich hiermit selbstständig ruiniert.
Aber was solls, wenn selbst die Zeit langsam alle Bedeutung verliert.

Ohne Weiteres habe ich die Konsequenzen hingenommen und akzeptiert.
Jeden Schlag in die Fresse habe ich ohne zu zögern freiwillig kassiert.

Jahre lang bin ich geflogen, ohne jemals wieder zu landen.
Wie fühlte es sich an als meine Beine noch auf festem Untergrund standen?

Könnte ich doch nur auf den Boden der Tatsachen knallen.
Nur um nicht jedes Mal in dieses leere Nichts zu fallen.

Jetzt hänge ich irgendwo im Nirgendwo und komm nicht mehr vom Fleck.
Diese Gier. Dieses Elend. Dieses schreckliche Gefühl von Leere geht nicht weg.

Fühlt es sich so an, wenn man jeden Bezug zu sich selbst und allem Bekannten verliert?
Und einem klar wird, dass die Person, die man dachte zu sein, nur in Erzählungen existiert?

Bin gefangen im endlosen Nichts, indem ich mich immer mehr verirre.
Musste es wirklich so weit kommen, bis ich es endlich kapiere?

Es ist als hätte jemand alle Luft aus mir gelassen.
Alle Kraft. Alles Leben. Alles hat meinen Körper verlassen.

Kann nicht denken. Nicht aufstehen. Kann mich nicht rühren.
Ich kann mich selbst nicht mehr spüren.

Ich möchte weinen, schreien oder mich austoben.
Doch etwas schlug mich nieder und warf mich zu Boden.

Werde ich so also sterben?
Alles für ein paar Scherben?

Mein Suchtverlangen wird immer mehr und mehr.
Ich hatte noch nie viel, doch jetzt bin ich leer.

Bald hat mich das leere Nichts komplett verzehrt.
Ist dieses begrenzte Gefühl von Lebendigkeit das alles wert?