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Gedichte über Schmerz - Seite 376


Seelenverwandter

Nun sitz ich hier, allein und so verloren,
aus Gitterstäben zur Verzweiflung geboren,
kalter Zement, grauer Stein,
verlassen, verwirrt und so allein.

War nichts mehr wert, ein Klotz am Bein,
du setzt mich aus, versink in Pein,
endlose Tränen, zerrinnen im Regen,
bist mich nun los, für dich ein Segen.

Doch ich bin stark, mit stolzem Herz,
entzünd des Hoffnung letzte Kerz,
erlöst zu werden von meinem Kummer,
versunken tief in warmer Freude Schlummer.

Das Fell zerzaust, meist auch verlaust,
war nie genug, hast mich verflucht,
ich wollt' nur bei dir sein,
dein Herz erfülln mit Sonnenschein.

Hast mich geschlagen und geschunden,
die Liebe für mich überwunden,
hast mich geliebt, um mich zu hassen,
sahst unsere Liebe schnell verblassen.

Doch ich bin stark, mit stolzem Herz,
entzünd des Hoffnung letzte Kerz,
erlöst zu werden von meinem Kummer,
versunken tief in warmer Freude Schlummer.

Was heißt es schon, immer da zu sein,
zu pflegen mich, für immer dein,
den andren stets zu lieben,
ihn zu hüten, in den Schlaf zu wiegen.
Was ist schon ein Versprechen,
geschworen, um es gleich zu brechen.

Blick tief in mich und du wirst sehen,
für dich, da würd ich über Grenzen gehen.
Die Seele wandert nur für dich,
war nie genug, lässt mich im Stich.
Was ist schon ein Versprechen,
geschworen, um es gleich zu brechen.

Doch ich bin stark, mit stolzem Herz,
entzünd des Hoffnung letzte Kerz,
erlöst zu werden von meinem Kummer,
versunken tief in warmer Freude Schlummer.

Nun warte ich auf den neuen Tag,
der für mich viel mehr zu sein vermag.
Ein neuer Freund, ein froher Schimmer,
geliebt, umarmt, ein Freund für immer.
Erlöst von all dem Pein,
für immer dein, nie mehr allein.

Denn ich bin stark, mit stolzem Herz,
entzünd des Hoffnung letzte Kerz,
erlöst zu werden von meinem Kummer,
versunken tief in warmer Freude Schlummer.
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