Hast du alles schon vergessen,
wie wir bangten um ein Brot?
Wie wir hofften jeder Morgen,
lindere die Hungersnot.
Hast du alles schon vergessen,
wie die Heimat war zerstört,
als wir bangten, weil wir lange,
von den Lieben nichts gehört.
Hast du es denn schon vergessen,
wie wir liefen übers Feld,
um die Ähren einzusammeln?
Mehl hat Mutter hergestellt.
Weißt du noch, die Mutter flickte,
Strümpfe, Wäsche, Schuhe gar.
Wie durch ihre fleiß`gen Hände,
all das reichte manches Jahr.
Wie das selbst gebaute Fahrrad,
dich durch Wald und Wiesen trug?
Mit `nem frisch gepflückten Strauße,
kamst du zum Kaffeebesuch.
Alles hat sich heut geändert.
Hunger kennen wir nicht mehr.
Zu dem Onkel kommt man heute,
mit dem eignen Wagen her.
Und doch blieb viel auf der Strecke,
vorwärts geht`s im Sauseschritt,
doch das Miteinander leben,
Harmonie, sie blieb zurück.
Jeder ist sich selbst der Nächste,
denkt nur an sein eignes Wohl.
Waren das einst unsre Wünsche,
dass es so mal kommen soll?
© ChT