Wir waren blind voll Trunkenheit
und konnten nicht erfassen,
voll selbstgefäll’ger Eitelkeit
den Stolz zu unterlassen.
Durch Selbstverliebtheit eingeengt,
manch‘ Wunden wir geschlagen,
schlechtes Gewissen abgedrängt,
so konnten wir’s ertragen…
Doch heut‘ ertrag ich’s kaum, mein Freund,
des Lebens Hypotheken,
sind niemals so, wie man’s erträumt,
ich leide ihretwegen…
Wir bleiben stumm, seh’n uns kaum an,
nur uns’re Schuld verbindet
und reiben jene Angst daran,
die niemals mehr entschwindet…
Kein Wort des Trostes bleibt zurück,
in dunklen Seelenkammern,
da gibt es weder Freud‘ noch Glück
nur selbstmitleidig‘ Jammern…
Wir scheiden ohne Abschiedsgruß,
das letzte Mal im Leben…
kein „Lebewohl", kein Judaskuss,
es wird kein Morgen geben…