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Gedichte über das Schicksal - Seite 141


Bekenntnis (Vorwort)

Wir nun, meine verehrten Leser, wenn wir uns schaukelnd in der Natur besehen,
Und uns im Glauben belassen möchten, wir könnten so
"non challant" und gänzlich und wie sehr selbstverständlich , mit den Händen in den Taschen, lungernd oder im Stehen,
Der Geschichte vergangenen und zukünftigen Verlauf ganz so nebenbei erfassen,
hinweg, nein, so allein frivol und faul läßt sich das menschliche Glück der Erkenntnis nicht anfassen.

Ihr und ihr, die ich auf euch mit meinem finger zeige:
Wo oder was möchtet ihr so ganz nebenbei verstehen
Und lernen, nichts von alledem, was geschehen ist und
Geschichte geworden, ist im Vorübergehen;
So also auch nicht die Geschichte des "Es wird",
Lernt man nicht in der Kneipe, nicht vom Wirt,
Nicht vom Gauner, nicht vom Pfaffen,
Nicht beim Fressen, nicht beim Gaffen.
Nicht ein Gott hat die Menschen geschaffen,
Herausgebildet von einem Menschenaffen;
Allein der Historiker gewichtet,
Warum seit jeher der Mensch den Menschen richtet,
Mordet, vierteilt und frißt,
Alles das, was als Geschichte gegeben ist.

Schluß jetzt, darüber gilt es nun, das Fallbeil der Geschichte zu fällen,
Um menschliche Geschichte über das Fallbeil zu stellen;
Ich schreibe es auf auf fast einhundert Seiten
Und werde über euer Gemüt die unmenschlich-menschliche Geschichte ausbreiten.
Und über die ursächlichen Bedingungen,
Welche den Menschen dazu zwungen,
Sich so zu entwickeln, wie er es werden wollte
Und darüber, wieviel der Mensch dem Menschen an Tribut abzollte:

Ein Rinnsal ist´, ein Bach vielleicht, ein Fluß schon mit Blut gefüllt, standen doch,
Die Menschen seit jeher unter einem Joch,
Welches bis zum heutigen Tage verblieben ist,
Wie ihr hoffentlich auch noch wißt;
Der historische Satan steckt tief in unseren Hirnen,
Nicht beeinflußbar von Sonnen, Monden und Gestirnen.

(b)

Wie hat es begonnen, dieses Menschsein? Mit dem Stocke,
dem aufrechten Gang, der Sprache oder mit dem Feuer?
So manchem mag es gleich sein, doch dem Kundigen ist diese Frage lieb und teuer,
Welche er zunächst zu beantworten sucht, noch bevor er sich eine weitere Frage stellt,
Noch bevor der Kundige sich zu Menschen seines- gleichen aufstellt.

Als der Mensch sich aufrecht gehend erlebte,
Um von nun an nach höheren Werten strebte,
So daß er sich auch das Promenieren angewöhnt hat,
Längst noch nicht anzog das ihm angedichtete Feigenblatt
Seiner angeblichen Scham, doch begann er mit dem Stocke zu spielen,
Recht bald eignete er sich an, an seinen Fingerkuppen die vielen Schwielen;
Von schwerer Arbeit er sehr erschöpft abließ und matt,
später dann endlich das Feigenblatt angezogen hat.

Und als er mit dem Stocke und mit Steinen erlernte, Werkzeuge zu gebrauchen und zu produzieren,
Längst nicht mehr laufend auf all seinen Vieren,
Seinen Weibern gezeigt, denn zu jener Zeit hatte er noch recht viele von diesen
Blonden, braunen Mathilden und Liesen;
Nun also sprach´s ihm sehr wohlgemut,
Er sagte sich und seinesgleichen: Es tut,
Es tut uns nicht, beileibe nicht weh,
Wenn wir nun das Sprechen erlernen, noch eh,
Noch eh der Lehrer zu uns in die Schule geht,
Dann erst der Wind recht böig und stürmisch weht.

In Horden saßen sie zusammen und mampften
Und fingen die Tiere ein und stampften,
Derweil und dabei mit ihren Füßen auf dem Boden
Und schliffen über den Boden mit ihren nackten Hoden;
Die Frau zunächst ein urwüchsiges Wesen, doch nun mehr kein Tier,
Sie zuallererst sprach damals das Wörtchen: "Wir!
Wir müssen zusehen, daß wir unsere Rotte erhalten,
Sonst wird uns ein Gott im dunkelen und unsere Seele
verwalten."

Schon bald, nachdem die Eiszeiten wechselten ganz gelinde,
Sagte sich die Natur, ich wechsele den Menschen wie im Winde,
Erbrach sich der Homo Sapiens über die Geschichte,
Und als dann erst begann der menschlich-geschichtliche Verlauf; Und nun Historiker, fälle dein Urteil und gewichte!

Dieses Hordenwesen Mensch entwickelte sich beständig,
Seine Natur, Hand, Fähigkeiten und überaus aufwendig,
Trieb er die Jagd und die Fischerei zu neuen Künsten,
Um neue Nahrung im Freien und in Höhlen recht kunstvoll
zu dünsten.
Schon längst hatte es sich die Rotte beigebracht,
Eiweiße und Kleidung zu nutzen, auch mit Werkzeugen geschickt und recht sacht,
Sich alle Fähigkeiten einzuverleiben, um sich von nun an anzubedeuten,
Daß er nun lebt nicht als Tier, sondern unter feinen Leuten.

Endlich dann ging er dazu über und baute,
Nachdem er längst erlernt hatte, Worte und Laute,
Zu Sprechen und in Wanddecken Bilder einzumeißeln und Skizzen anzulegen,
Auch dieser Umstand war dem frühen Menschen ein großer Segen;
Der Mensch nun also baute Haus, Hof und auch Garten,
Um darin Grünobst, Hunde und Haustiere zu warten;
Aber er begann längst noch nicht damit, Tapeten an Wände zu kleistern,
Sprach also noch nicht die Sprache der viel späteren Gesellen und Handwerksmeistern.

Ganz allmählich beutete er die Natur um sich aus,
Es entwickelte sich beständig ein Mensch heraus,
Es entwickelte sich der Mensch und dann,
Als ihre Kulturen komplex wurden und irgendwann
Begann der Mensch sich in Stämmen zu organiseren und
auch zu produzieren,
An der Spitze der König mit seinen vielen Offizieren,
Bestimmte er seine Krieger zum Kriege schon,
Um allein zu erweitern den kärglichen Stammeslohn.

(c)

Wenn wir uns die Geschichte so gänzlich recht besehen,
Nicht also, wie eingangs gesagt, so nebenbei und im Stehen,
Sondern mit der Lupe exakt und genau hingeschaut,
So allein hat der Mensch und nur der Mensch sich seine Geschichte verbaut.

Nun wollen wir einmal hinschauen und blättern und lesen,
Sehr eifrig waren die Menschen darin , jene eigenen Gesetze aufzufinden, welche sie selbst an sich erzeugten, bislang nicht gewesen;
Und nun fragen wir uns, wie es kommen mochte,
Daß der Mensch den Menschen unterjochte;
Hat es daran gelegen, daß sein Herz gelegentlich mit unterschiedenen Schlägen pochte,
Daß er des Morgens sich trefflich liebend gebärdete,
Nicht schon des Morgens bis zum Abend und bis zur Nacht sein Tagwerk gefärdete;
Oder hat es daran gelegen, daß der eine gut, der andere
böse von Natur
Oder andere es mit, wieder andere ohne einem Gotte hielten; nein, nur;
Dies wäre eine allzu einfache Lösung
Zur Erklärung einer künftigen Geschichte von Untertanen und einer prunkenen Hauptes-Krönung;
Denn so bräuchten wir lediglich an den Menschen zu appelieren,
Ihm bloß das gute und geschriebene Wort vorzu-formulieren;
So einfach hat der Mensch es sich in seiner Geschichte uns nicht gemacht,
Sogleich finden wir des Rätsels Lösung, gebt nun acht:
So hören wir es ...

Der Mensch unterjochte den Menschen, sklavte und peinigte ihn erst recht spät;
Denn vorher sagte er sich einfach und richtig: Bin ich blind oder bin ich blöd,
Daß Menschen Menschen unterjochen dürften;
Bei weitem genüßlicher ward daran zu denken, daß kürzlich erst Menschen gemeinsam aus gemeinsamen Trogen schlürften;
Nein! sagten sich die Menschen damals: den Krieg möchte ich in der Geschichte heute noch nicht haben,
Viel lieber möchte ich mich noch ein paar Jahrtausende
in Freiheit an meinen Weibern laben,
Statt mit Beilen und Flinten gegen Feinde zu ziehen,
Um hernach vor dem Feinde bloß doch nur zu entfliehen;
Vielleicht auch möchte mein Feind mich zum Sklaven machen,
Um mich als Sklaven hinzuzuzählen zu all seinen anderen
Warensachen,
Welche er bereits geraubt
Und mich darum ausgeraubt,
Welche ich über viele Jahrhunderte in der Natur mühsam habe zusammengeklaubt,
Was wir überaus schwer und mühselig erarbeiten müssen,
Mit diesen Händen hier, als Häuptling auf meinen späteren Stammesfüßen.

Vielleicht also ist es meinem eigenen Feinde ähnlich zumute wie mir,
Daß er mich, wie ich ihn, zum Sklaven machen möchte, und dann: Was sage ich ihr?
Wenn ich als der Häuptling so mir nichts dir nicht zum Sklaven geworden,
Was wird dann aus unseren seit Jahrtausend gewachsenen
Stammeshorden,
Welche wir seit jenen Klingenkulturen gezüchtet,
Hauptsache der Häuptling mit seinen Untertanen immer noch flüchtet,
Vor dem Krieg, vor dem Krieg.

So also sprach der kluge Häuptling der friedlichen Kulturen,
Er wollte fürwahr nicht gehören zu jener Art der historischen Sturen
uneinsichtigen stieren Menschen, welche sich dem Fortschritt verwehrten
Und sich gegen wahren Fortschritt in der Geschichte sperrten,
Ohne also eien wirklichen Fortschritt in die Geschichte hineinzutragen;
Doch ist es dann trotzdem geschehen, ganz listig sagte
der Mensch sich damls, laßt es uns nun wagen
Den Nachbarn zu überfallen, dies erkläre ich heute,
Noch heute mache ich meinen Nachbarn zum Feinde und zu meiner Beute.

Und so also ist es über uns hereingebrochen,
Ganz leis und mit viel Krieg ist die Unterjochung unter
die Menschheit gekrochen.
Der Mensch meinte, er könne sich lösen von der Abhängigkeit der knappen Ressourcen-Naturen,
Wenn er sich umsähe nach Beute und Feind, in seinen
Nachbarsfluren;
Aber so sehr er bisweilen reich geworden,
So sehr es ihn anhäufen ließ, Beute und Sklaven, mit seinen Stammeshorden,
Hat er sich selbst bloß geknechtet und geknebelt,
So sehr es ihn im Glauben ließ: Freiheit sei, wenn es möglichst bald hochheilig feldwebelt.

So also hat der Mensch fürwahr auf einem goldenen Teller,
Sich selbst verfrachtet in einen dunkelen und kriegerischen Historienkeller,
Und mit sich den Sklaven in die Geschichte gebracht,
Und dabei über den Sklaven, Unterjochung und den
späteren Bauern mit aufgeblasener Lunge lauthals gelacht;
So also ward der feudale Bauer in die Geschichte getragen;
Die Höheren und Reichen sagten es sich damals: Nun laßt es uns wagen
Zwischen uns zu gewichten,
Um uns nach mächtig, reich und vor allem arm aufzuschichten.
Der feudal unterjochte Bauer ist sodann entstanden,
Aus einer Hierarchie kriegerischer Stämme, welche einbrachen in friedliche Landen,
Nachdem es den Sklaven gar nicht sehr freute, versklavt zu werden,
Ward es ihm längst zum Lose, daß er nicht anders konnte, sich als Sklave zu gebärden, auf diesen Erden.

(d)

So einfach, wie er hineingetragen ward der Mensch aus der Geschichte nicht wieder hinausgetreten,
Im Grunde genommen unternimmt der Mensch heute nicht
viel anderes, als für sich selbst und im Stillen mit stierem, süßlichem nach oben gerichteten Blick andächtig gefaltener Hände zu beten,
Wenn er glaubt, die Sklaverei sei längst abgeschafft,
Denn nach wie vor gilt: er rafft, ja er rafft,
Was ein anderer erzeugt, für keinen Talerpfennig dank,
keinen Pfennig zum Dank,
Sondern lediglich zum Lohne, Zwietracht und Zank.

Die Unterjochung also längst noch nicht aus der Geschichte hinausbegleitet,
Längst hat diese sich auf eine Ebene individuellen Terrors ausgeweitet,
Vorgegangen im Alten Orient und vielerorts anderswo,
Auch in deutschen Ländern und in Asien brannte es um Sklaven und feudale Bauern hellicht lichterloh;
Im Alten Orient wechselten in Kürze,
So rasch, als ob ich mich von einem Zehnmeterturm hinabstürze,
Die Königreiche und die Dynastien,
Despoten Sklaventum ausspiehen,
Es sich nicht ersparten, sich zu umgeben
Und möglichst zusahen, noch in ihrem Leben,
Monumente und Pyramiden für sich zu erbauen, zu errichten,
Um sich nach Herren und Unterjochten aufzuschichten.

Wenn also die Babylonier die Assyrer folgen ließen, wie
wir wissen,
Die Hethiter, Hurriter und Mittani erst später begonnen haben, ihre Flaggen im Alten Orient aufzuhissen;
Wenn ein König nach dem anderen sich mit allem schmückte,
Um darum seine Gemahlinen in freudiges Entzücken entrückte,
Wenn der König sich und seine speichelleckenden Laffen mit goldenen Sklavenmahlen entzückte,
Wenn er davon sprach, wieviel Sklaven er verbrauchte, währenddessen seine Gemahlin ihre Röcke hob und sich derweis schon bückte;
Dann wissen wir es und sehr genau,
Daß es Sklaven gewesen sind und nicht die Frau,
welche dem König die Brut geboren,
Die Sklaven also derweise ihre Unschuld verloren,
Auf welcher Haut,
Geschichte verbaut:
Gelüftet,
Geschuftet,
Es gruftet
Nach Moder und Schimmel,
Reimt Verse vom Himmel,
Und tötet schon Sklavenbrut,
Es fliegt heran die Flut
Schmelziger Schweiß und blutiger Menschentropfen,
Schmecken nach Malz schon und nach schaumigen Biertischtropfen.

(e)

Warum die Hellenen in die Geschichte getreten sind: Wer weiß es zu sagen,
Wer weiß die richtigen Fragen zu stellen, wer weiß die Geschichte zu tragen
Auf seinem Rücken: Gesetzt den Fall, die attische Kultur wäre in die Geschichte getreten,
Weil die Menschen ihre ersten demokratischen Worte sprachen, bis heute beten;
So fragt man sich doch nach wie vor,
Wie ein Tor,
Wer wohl all die Stätten und Tempel hochgezogen,
Auch damals schon die Menschen sich gerne belogen;
Wie also entstanden Plätze, Tempel, Häuser und Monumente,
Wie hat sich erzeugt die Mehrwertrente?

Auch die Hellenen verbrauchten Skalven immerzu,
Und ließen der Unterjochung keine Ruh;
Doch haben wir das Sklaventum recht deutlich angehandelt:
Auch dort der Sklave erzeugte jene Monumente; denn er
wandelt
Und verhandelt mit den inneren Kräften der Natur,
Welche sich in ihm erzeugten, seiner hochaufgeschossenen kräftigen Statur;
Jedoch benötigte er auch von nun an ein neues Material,
Von allem, was vorhanden gewesen, hatte er nur eine einzige Wahl,
Nach Kupfer, Bronze, Silber und Gold nunmehr endlich auch das Eisen zu nehmen,
Um so trefflicher die Kräfte seiner Feinde zu lähmen;
Welches neue Material er formte, schmiedete und goß,
So daß in der Geschichte entstand ein neuer Sproß;
Nun endlich konnte ein neuer Herr gekürt weden,
In Attika wie auch auf anderen Flächen dieser Erden,
War nun das Eisen allen anderen Waffen bei weitem überlegen,
Es den Menschen schon taufte wie die späteren Kreuzrittersegen;
Und endlich dieser neue Herr sich weidlich zeigen und austoben durfte,
Noch ehe Herr Unternehmer mit Hausschuhen und Tauschwert durch die Geschichte schlurfte:
Daß es allein gewesen ist das Geld,
Der neue groß gefeierte historische Held,
Weches sich beständig und drehte im Kreise,
Nicht alleine sich selbst zum Beweise,
Daß von nun an eine neue Zeit angebrochen,
Die herrschenden Klassen haben fürwahr nicht zu viel versprochen.

Erstens: Eisen wurde als Waffenschmiede eingeführt,
So daß in einem einzigen Zug und in aller kürzesten Zeit viele Feinde vom Siegessturm eingekesselt wurden, geschlagen, entführt,
So daß in allerkürzesten Zeit Reichtum angehäuft werden konnte,
Der Mensch sich nunmehr in Reichtum, Ruhm, Ehre und Sklaventafeln sonnte.
Zweitens: Kupfer, Bronze, Silder und Gold, die althergebrachten Metalle,
Wurden nunmehr genutzt für Gebrauchswerte, Mehrwert und Klassenwalle,
Für Geldmünzen, Schmuck, Tafeln und Werkzeuge,
So daß der Mensch nun auch Muße fand und begann, Recht zu sprechen, und zu sich selbst sagte: nun, da ich recht habe, beuge,
Beuge ich das Recht nach Herzenslust,
Ganz wie es mich gebiert, nach üblen Launen und Frust.
Drittens: Die griechische Antike war die erste Kultur,
Welche nach allen Maßgaben, Regeln, Gesetzen und ganz stur
Reichtum anhäufte, mehr als verzehrt,
Mehr als das Weib des Königs begehrt,
So daß auf diesen akkumulierten Beträgen,
Auf zieren Blüten gewachsen wissenschaftliche Segen,
So also die Königin Philosophie ward geboren:
Platon, Sokrates, Aristoteles und Homer klingen uns heute noch wohl in den Ohren;
Und auch die Naturwissenchaften und Mathematik erklangen,
Die Menschen um Erkenntnis und wissenschaftlichen Segen rangen,
Doch die Philosophie stand auf ihrem Kopf,
Es wuchs ihr uralter, grauer Zopf,
Ruhte sich aus auf menschlichen Rücken,
Der Zopf wuchs an zu den späteren Lordperücken,
In einem Land mit neuen Werten: Arbeit und Lohn,
Der freie Arbeiter ward geboren: historischer Lohn?
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Großvater erzählte von seiner Heilung im Jahre 1945

Meinen Eltern standen damals die Probleme bis über die Ohren.
Wir hätten an jenem Tage fast unsere beste Kuh verloren.
Sie sollte ihr Kälbchen ans Tageslicht bringen,
statt dessen musste sie mit dem Tode ringen.

Wir brauchten einen Doktor für diesen schweren Fall,
da meldetet sich ein älterer Herr im Stall:
„ Ich bin studierter Veterinär,
bin Pferde-Doktor und nicht mehr.“

Er hat sich die Kuh eingehend angeseh'n.
Ja, hier musste man schnell zu Werke geh'n.
Mit letztem Einsatz konnte es dann gelingen,
das Kälbchen in eine normale Lage zu bringen.
Gemeinsam und schneller als gedacht,
haben sie dann das Kälbchen auf die Welt gebracht.

Unsere Mutter hat dann zum Doktor gemeint:
„Ein Unglück kommt meistens nicht allein.
Unserem ältesten Sohn geht's fast wie der Kuh,
er findet schon seit Tagen keine Ruh“.

Wir Kinder konnten beim Essen nicht groß wählerisch sein,
das, was auf den Teller kam, musste auch in unsere Schnäbel rein.
So stand auch wieder einmal ein Topf Erbsensuppe auf dem Tisch,
ausreichend nahrhaft und vollkommen frisch.

Eine schöne Speckschwarte hat mich vom Teller aus angelacht.
Ich habe mich gleich über sie hergemacht.
Ich hatte die Schwarte nur etwas ausgezutscht,
da war sie mir plötzlich in den Magen gerutscht

Der Pferdedoktor hat mich an meinem Krankenbett besucht
und behutsam meinen Körper untersucht.
Ich sah noch, wie sich des Doktors Stirn in Falten legte
und sein Kopf sich nach links und rechts bewegte.
Der Doktor sah mich etwas verlegen an und sagte dann:
“Tcha, mein lieber kleiner Mann,
hier muss leider der Chirurg mit seinem scharfen Messer ran!“

Mir war schon vorher entsetzlich schlecht,
jetzt wurde die Todesangst wirklich echt.

Nach einiger Zeit rief der Veterinär :
„Moment mal! Jetzt fällt es mir wieder ein.
Wir könnten es probieren!
Man kann dich auch auf andere Weise auskurieren.
Es tut mir aber Leid,
die Vorbereitung braucht ein bisschen Zeit.
Mit etwas Glück
bin ich in zwei Stunden wieder zurück.

Nach zwei Stunden kam Mutter zu mir gerannt:
„Der Doktor kommt zu dir mit einem dicken Frosch in der Hand!“

Der Veterinär hat mich genau instruiert.
„Du beißt jetzt in den Frosch hinein!
Du wirst schon seh'n, was dann passiert.
Dir wird dann endlich geholfen sein.“

Der Frosch – oh Graus,
der sah wirklich nicht sehr appetitlich aus.
Zum anderen – wer weiß, wer er wirklich war?
Vielleicht war er sogar der frühere russische Zar?

Der Doktor kommandierte laut:
„Bei – "eins!" – hast du mit offenem Munde bereit zu sein!
Bei – "zwo!" - gibst du keinen Laut!
Bei – "drei!" – wird kräftig zugebissen!“

Jetzt wird es die Entscheidung geben,
entweder der Frosch – oder ich konnte dann nur weiter leben.

Bei Kommando „eins!“ hab' ich schon die Augen geschlossen.
Tränen sind mir über die Wangen herunter geflossen.
Das war zu viel!
Es hat mich innerlich furchtbar ausgehoben
und plötzlich war die Speckschwarte wieder oben!

Es war nicht zu fassen und ich war außer Rand und Band,
vor mir stand der Doktor mit dem lebendigen Frosch in der Hand!
Er hatte mir an Stelle des Frosches den Finger in den Hals gesteckt.
Diese Täuschung war wirklich sinnvoll und außerordentlich perfekt

Ich hab vor Freude dem Frosch einen Kuss gegeben.
Es war der schönste Kuss in meinem jungen Leben!
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