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Gedichte über Respekt - Seite 18


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Der Pfandflaschensammler

Ich sah ihn hetzten wie ein Tier
Irgendwie sah es aus wie Gier
Gekonnt wühlte er im Müll nur
So als sei des Menschen Natur
Nach Pfandflaschen zu suchen
Erhaschen Krümel vom Kuchen

Für manche sind Cents lachhaft
Er sich damit seine Welt erschafft
Eine Welt, in der jeder Cent zählt
Hat er das Leben freiwillig gewählt
Oder lief für ihn irgendwas schief
Hörte keiner, als er um Hilfe rief
Was lief nur im Leben verkehrt
Ist er sich gar nichts mehr wert

Als ich darüber noch nachdachte
Geschah es, dass ich ihn anlachte
Er schaute mich zuerst irritiert an
Wenig später lächelte dieser Mann

Er wünschte mir einen schönen Tag
Er wisse, dass ihn keiner mehr mag
Alle schauen immer angewidert weg
Behandeln ihn wie den letzten Dreck

Er erzählte, innerhalb von 9 Wochen
Sei sein Leben zusammengebrochen
Zuerst ging seine kleine Firma Pleite
Danach suchte seine Frau das Weite
Er habe alle materiellen Dinge verloren
Dafür wurde die Alkoholsucht geboren
Die Freunde haben ihn fallen gelassen
Dann begann er das Leben zu hassen
Was mündete in einer Depression
Das Flaschensammeln sei Endstation

Er erwarte vom Leben nun nichts mehr
Und dankte mir für das Lächeln sehr
Betroffen verabschiedete ich mich
Darf ich nun einfach mal bitten dich
Auch diese Menschen zu respektieren
Dich für ihr Schicksal zu interessieren

Wenn wir wieder lernen mitzufühlen
Wäre weniger Kummer runterzuspülen
Weil dieser im Gespräch kann versiegen
Mitgefühl kann Traurigkeit besiegen
Und kann die Hoffnung wieder nähren
Mehr braucht man nicht zu erklären
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Ein Jahr zum Vergessen?

Was war das denn nur für ein Jahr?
Viel und doch wieder nichts geschehen...
Wir hatten einiges vor, doch kaum was wurde wahr,
die Uhren blieben einfach stehen.

Die vielen Probleme konnten wir nicht lösen.
Dafür wurde ein Neues gefunden.
Wir waren die Guten und die Bösen.
Wörter wie "Sesselhelden" und "Querdenker" machten Runden.

In Syrien bemalt der Tod indes immer noch die Wände.
Hingedrehter Glauben schafft noch immer zu entzücken
und Regierungen schütteln sich mit denen die Hände,
die weiterhin ihre eigenen Landsleute unterdrücken.

Man unterscheidet immer noch in Farben.
Bewertet Resultate, ohne die Hintergründe zu sehen
und sät auf diesen wunderschönen Planeten Narben,
wann wohl wird man es endlich verstehen:

Das sich die Welt eben nicht nur um uns dreht,
lasst uns zusammenarbeiten, gemeinsam was anfangen,
denn es geht nicht nur darum wer an erster Stelle steht,
sondern wie viele überhaupt ins Ziel gelangen.

Und da sollte jeder Mensch sein.
Doch 2020 - wieder jeder ganz allein.
Posten und telen, aber niemals zu zweit
hoffend das Jahr gerät bald in Vergessenheit.

Doch nur weil am Horizont neue Sterne schimmern -
soll man alles vergessen, es abtun mit einem Lachen!?
NEIN! Denn auch an Schlechtes muss man sich erinnern,
um es beim nächsten Mal besser zu machen.

Noch immer fliehen Menschen,
Noch immer sterben Menschen,
Noch immer sind Menschen einsam.

Wenn keiner an Veränderungen glaubt,
sag, wie soll sich was verändern!?
Also, für alle, die noch keinen guten Vorsatz für das neue Jahr 2021 haben: Wie wäre es zur Abwechslung zumindest an Veränderung zu glauben?

N.Fender
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