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Gedichte über Religion - Seite 60


Erschtkommunion im Schwarzwald (Dialekt)

Bei Faller's geht's rund am Samschtigmorge,
mer muss für de Sunntig noch allerhand b'sorge.
Un s'Marieli, s'Töchterle, die freut sich schon,
sie kummt nämlig am Sunntig zur Erschtkommunion.

D'Schuh sin scho do un s'Röckli isch gnäht
un uf em Kopf het mer ihre Löckli dreht.
Au d'Gäscht sin scho g'lade, die sin ganz besesse,
denn do gibt's mol wieder was richtigs zum Esse.

Aus Tradition, - un so muss es wohl sei,
ladet mer au de Herr Pfarrer ei.
Der sitzt als Ehregascht obe am Tisch
un isst un trinkt ganz munter un frisch.

Erscht Suppe dann Fleisch mit Spätzle un Soß,
dann macht er de Gürtel uf von seinere Hos.
Des Gulasch isch gut un die Knödel die dampfe,
do dät er au e Portion devu mampfe.

Z'letscht holt er sich noch von dem Tiramisu,
jetzt kriegt er sei Hos ganz bestimmt nimi zu.
Dann hebt er de Bauch un rülpst ganz verstohle
un dät sich am liebschte nomol was hole.

D'Frau Faller sieht des mit vollem Verdruss
un denkt für sich: jetzt isch aber Schluss!
Sie legt e paar Scheible Käs uf's Tablett
un geht zum Herr Pfarrer ganz freundlich un nett:

"Verzeihung Herr Pfarrer, ich wollt' ihne sage,
esse sie Käs, denn der schließt de Mage"!
Den Wink, den versteht er doch immerhin
un meint zur Frau Faller: "Und öffnet ihn!"
.-.-.-.-
Erstkommunion im Schwarzwald (übersetzt)
Bei Fallers geht es rund am Samstagmorgen,
man muss für den Sonntag noch vieles besorgen.
Die Tochter Maria die freut sich schon,
denn sie kommt am Sonntag zur Erstkommunion.

Die Schuhe gekauft und das Röckchen genäht,
auf dem Kopf hat man herrliche Löckchen gedreht.
Die geladenen Gäste sind völlig besessen,
denn hier gibt es mal wieder ein deftiges Essen.

Aus Tradition, - und so muss es wohl sein,
ladet grundsätzlich den Pfarrer man ein.
Der sitzt als Ehrengast oben am Tisch
und isst und trinkt ganz munter und frisch.

Erst Suppe, dann Fleisch mit Spätzle und Soße,
dann löst er den Gürtel von seiner Hose.
Das Goulasch ist gut und die Knödel die dampfen,
von dem würde er gerne auch noch was mampfen.

Zuletzt holt er sich noch vom Tiramisu,
jetzt kriegt er die Hose bestimmt nicht mehr zu.
Dann hält er den Bauch und rülpst ganz verstohlen
und würd‘ sich am liebsten noch etwas holen.

Frau Faller sieht dieses mit vollem Verdruss
und denkt für sich: „Jetzt ist aber Schluss!“
Sie legt etwas Käse auf ein kleines Tablett
und geht zum Herrn Pfarrer ganz freundlich und nett:

„Verzeihung Hochwürden, ich wollt‘ ihnen sagen,
essen sie Käse, denn der schließt den Magen!“
Den Wink, den versteht er doch immerhin
und meint zu Frau Faller: „Und öffnet ihn!“
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Ein Band - Ein Bund - Eingebunden

Der Eine war reich, der Andere arm.
Unzählige Kilometer legten sie zurück.
Beide waren Vorbilder, auch Schwarm.
Sie waren Hoffnungsträger und brachten Glück.

Vor Jahrhunderten liefen sie ihren Marathon-Hindernis-Lauf.
Sie waren jung, wußten was sie tun, wollten.
Es ging bergab, es ging bergauf.
Auf ihrem Wege, viele die auch schmolten.

Nicht nur Beifall schallte, sie wurden sogar geschunden.
Viele am Wegesrand riefen, jubelten ihnen nach.
Ein unsichtbares Band, beider Lager hatte alle eng verbunden.
Begeisterung auch heute noch, nicht schwer, sondern einfach.

Egal, welche menschlichen Wunderleistungen sie vollbrachten.
Mißgünstige bauten hinterhältige Fallen ein.
Die Schlimmsten gar nach ihrem Leben trachteten.
Es schien ein ewiger Lauf über Wasser und Lehm zu sein.

Man muß nicht mogeln braucht weder Macht noch List.
Wichtiger ist, erkennen, was in Wirklichkeit hinter all` dem steht.
Es spielte keine Rolle, wer der Bessere, der Stärkere ist.
Jeder der einen der beiden kennt, weiß welchen Weg er selber geht.

Auf ihrem Wege erlitten beide auch Not.
Am Ziel angekommen, wurde der Eine bestraft.
Der Anderen von Krankheit dahingerafft.
Noch bekannter wurden sie nach ihrem Tod.

Viele haben es erfahren und erkannt.
Ein Vorbild, ist für alle seit jeher sehr wichtig.
Was die Menschen damals wirklich verband.
Sehen, erkennenlernen ist eine Aufgabe, Pflicht und richtig.

Sieh` zurück, beide waren am Ziel angekommen.
Lerne dich mit dem Herzen des Anderen zu sehen.
Beide am Schluß sind Sieger - haben gewonnen.
Du wirst die Welt, die Unendlichkeit besser verstehen.

Sehe den Weg, schaue dem Abendhimmel empor.
Erkenne den Kelch der sich in der Sichel des Mondes spiegelt.
Hand in Hand gemeinsam durch jenes Siegestor.
Was kein Auge gesehen, kein Ohr gehört, bleibt nicht ewig versiegelt.
Es ist das eine, das gleiche Band das uns und alles umspannt.
Gehalten von Gottes Hand.
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