Gedichte über Realität - Seite 15

Was dem Querdenker viel Freizeit bindet,
und das oft zu seinem Verdruss,
ist, dass er immer sucht und findet,
wogegen er sich verteidigen muß.

Von allen Seiten bekommt er Hiebe,
überall droht Unrecht und Gefahr,
er erfährt nie die wahre Liebe,
so stellt sich SEINE Realität dar.

Was bin ich froh, ich muss es sagen,
ich komme einfach nicht umhin -
ich brauche diese Last nicht tragen,
weil ich kein Querdenkender bin.

Thomas

wie leise das hier knistert
mit diesem Gefühl als ob es gestern war
der Klang dieser schwarzen Scheiben bleibt
für mich
immer unberührbar
diese Spurrille dreht sich wie das Leben
auf den Großen folgt ein kleinerer Kreis
rhythmisch und gleich
die Geschwindigkeit
bis der endgültige Endpunkt ist erreicht

ein Startpunkt und ein Ende
dazwischen
die Lieder für eine ganze Welt
dreh sie mit meinen Händen noch ein Stück weiter
auch wenn alles ringsum zerfällt

szignm 21.08.2023

kein glaube an gott
kein komet am himmel

erinnert an wahrheit und
hoffnungsschimmer

verwaiste wahrheit
ohne friedensbringer

wie die von eltern
verleugneter kinder

wahrheit gemacht
in den hinterzimmern

verwaiste wahrheit
raketen am himmel

im bauch nur ein grummeln
vom wortgewimmel

Gedankenverloren stehe ich an deinem Grab.
Meine innere Stille lässt nicht zu, daß ich außer Hallo etwas zu dir sag.
Auf dem Weg zurück fiel dann mein Blick auf dieses Herz aus Stein.
Zuerst ging ich daran vorbei, blieb dann ruckartig stehn-
um nach diesem Herz aus Stein zu sehen.
Mein lieber Junge, kommt das von dir?
Wenn ja, danke ich dir sehr dafür.
Ein Zeichen, das selbst mir auffällt, ist einzigartig auf dieser Welt.
An ein Leben nach dem Tod hab ich den Glauben verloren, der Mensch wird auch nicht wieder geboren!
Zeichen aus dem Jenseits hab ich nie bemerkt.
Doch dieses Herz aus Stein hat meinen Glauben daran etwas gestärkt.
Niemals zuvor sah ich so einen Stein.
Es muss ein Zeichen von meinem Jungen sein?!

hinter
dem Elend der Wälder
die Stadt im Asphalt
begraben
karg atmet das Grün Seelen
aus  grauen verrußten
Fassaden

neongrell
sucht die Nacht
ihre verschwundenen Sterne
beleuchtet
liebt man sich online
getäuscht
Nähe und Ferne


*21.07.2021