Ruf der Freiheit
Ein jeder Mensch will frei sein Leben fristen,
Jedoch nicht frei von Ambitionen mit Wunschlisten,
Mit denen er die eigene Freiheit sich oft zugestellt,
Weil er an allen seinen Möglichkeiten gern festhält
Und er mitunter leider immer wieder übersieht,
Dass damit er die wahren Chancen überzieht,
Die ihm geboten in dem echten, guten Leben,
Das ihm die wahre Zukunft könnte geben.
Dann bleibt in engen Mauern eingeschlossen
Er, den der Tagungswust immer verdrossen,
Bleibt kauernd in der virtuellen, fremden Welt,
In die er eingehegt und die ihn kaum noch hält,
Ihm seinen Blick aus Fenstern meist verbaut,
Weil er nur auf den eigenen Bildschirm schaut,
Wo immer neue Nachrichten ihn bombardieren
Und überflüssig Fragen ihn in die Leere führen.
Hört er denn noch auf Botschaften der Seele,
Damit sie aus dem Teufelskreis sich stehle,
Wo sich der Körper und das tiefere Gemüt
Um echte, aufbauende Freiräume bemüht?
Gibt es denn jenen Ruf nach Freiheit im Büro?
Ist er darüber auch im Alltagsleben wirklich froh,
Wenn jetzt die Kirschbäume in Blüte stehen
Und er nur virtuell wird reisen gehen?
Sind Herren wir denn noch im eigenen Haus,
Wo uns Mutter Natur könnt' holen 'raus?
Haben wir nicht schon längst im Jahr verlernt,
Dass die Natur nicht wirklich uns besternt,
Wenn sie mit ihren vielen Farben, Düften
Uns nicht mehr holt aus hausbackenen Grüften,
Wenn doch der Jahreslenz längst einbestellt
Und Vogelwelt von diesem frühen Glück erzählt?
©Hans Hartmut Karg
2019
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