Dem Mutigen
Dem Mutigen reicht es oft nicht,
Immer nur charmant zu bleiben.
Es steht doch gut ihm zu Gesicht,
Gerechtigkeit voran zu treiben.
Wär' der Mutige schon reif,
Die eigenen Ängste abzustreifen,
Bescheidenheit ihm nicht zu steif,
Könnt' er spontan ja nichts ergreifen.
Das brächte ihn allein dazu,
Weniger riskant allhier zu leben.
Er trüge so den schlichten Schuh'
Und würde nur nach Eig'nem streben.
So hebt jedoch gerechter Wille
Ihn über Durchschnitte hinaus,
Um abzulegen Lebensstille
Und fördern das Fürsorgehaus.
Das Ungerechte will er nicht,
Das Risiko scheint kalkulierbar,
Wenn er mit dem Persongewicht
Das schützt, was ihm so wunderbar.
Zeitgenossen schütteln Köpfe,
Wenn von Aktionen sie erfahren,
Die fordern nur einsam Geldtöpfe,
Die immer sie schon längst besparen.
Der Wille trägt ja keinen Schutz,
Wenn er lautstark voran nun treibt,
Was Duckmäusern allein Selbstschutz,
Weil Herrschaft ihnen drohend bleibt.
©Hans Hartmut Karg
2018
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