Gedichte über Pflanzen / Bäume - Seite 162

Affen die ums Leben rennen,
Vögel deren Federn brennen,
Spinnen, Raupen und auch Schlangen,
alle in dem Brand gefangen.
Komplette Arten werden sterben,
durch ländergroße Brandmalkerben.
Brasiliens Lunge schwarz vom Rauch
und die Seele dessen auch,
der all das zulässt, gar verspottet
und zusieht wie sein Land verrottet.

@zeilenkleister

Sauber geschnitten, quadratisch geformt
bürgerlich gezähmt und individuell genormt
So zäunt sie manch Garten und wehrt die Sicht
und steht rundum gediegen und lückenlos dicht

Doch galt sie uns einmal als Lebensbaum
mit rötlichem Stamm, ihre Form ist der Traum
In Kegelgestalt stand sie immergrün
Aufragend und würzig, feingliedrig und kühn


Anm.: Wenn andere Bäume blühen, fruchten, Blätter abwerfen oder kahl stehen, hüllt sich die Thuja in schlichtes Grün. Sie wächst langsam, manchmal kaum merklich und scheint sich menschlichen Maßen der Vergänglichkeit zu entziehen. Das macht sie zum idealen Symbol für Ewigkeit. Sie drückt Treue und Beständigkeit aus. «Arbor vitae», 'Lebensbaum' nannten Gelehrte des 18. Jahrhunderts die Pflanze. Sie gehört zu der Art der Zypressen und riecht kräftig. Bei uns ist sie selten der bis zu 20m hohe Baum, sondern fristet ihr Dasein meist als Hecke in Gärten und Friedhöfen.

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Viele schöne Dinge beobachte ich in der Natur
und gehe mit offenen Augen durch's Land,
da brauch' ich kein Handy und keine lauten Begleiter,
nur was ich draußen entdecke, ist für mich interessant.

Das alte Wasserrad am Flusslauf,
der Wasserfall, der im Sommer Abkühlung bringt,
die unzähligen Pflanzen am Wegrand
und der heimische Vogel, der hoch im Baum fröhlich singt.