Gedichte zu Ostern - Seite 57

Der verletzte Osterhase

Der Osterhase klein und flink
über Stock und Stein nur hinkt.
Hat sein Füßlein sich vertreten,
kann nicht laufen, kann nur beten.

Lieber Gott so hilf mir schnell,
bin ein langsamer Gesell,
muss die Eier noch verstecken,
dabei hüpfen über Hecken.

Muss geschwind sein, muss auch springen,
soll das Osterfest gelingen.
So helfe mir mit meinen Bein,
verschwinden soll die große Pein.

Der liebe Gott ein Einsehen hat,
das Bein ist ganz, es ist vollbracht.
Jetzt hüpft er wieder wie von Sinnen,
und das Fest, es kann beginnen.

Der Osterhase ist einfach klug
Denn noch bevor jemand frug
Ob man mit Corona sei infiziert
Hat er die Eier stets so platziert
Dass man sie suchen musste
Ob der Osterhase bereits wusste
Was denn ist ein Kontaktverbot
Für ihn tat der Kontakt nie not

Aber eines gebe ich nun zu bedenken
Darauf möchte ich den Blick lenken
Ob er auch die Hygienevorschriften
Einhält beim Ostereier Beschriften
Und ob er die Stifte hat desinfiziert
Also, dass dies keinen interessiert
Kann ich jetzt echt nicht verstehen
Ich finde, da muss was geschehen
Der Osterhase gehört abgeschafft
Zu gefährlich - das hab' ich gerafft

Traurig schaut Osterhasi mich an
Okay, dann komm' ich irgendwann
Wenn Corona ist nicht mehr da
Seine Tränen gingen mir so nah

Da nahm ich Hasi lieb in den Arm
Und uns wurde ums Herz so warm

Auch sah ich letztlich doch ein
Ostern verbieten, kann nicht sein

Hasi möchte nur Freude bringen
Wird ihm das jetzt noch gelingen

Ich werde ihn jedenfalls empfangen
Möge Freude wieder zu uns gelangen