Sortieren nach:

Gedichte über das Naturreich - Seite 328


Der Raum ... ein Raum?

Der Tag sich langsam zum Abend wendet
Putzeimer, Lappen, Schrubber stehen
Ein kurzer Vers soeben noch versendet
Etwas will mir nicht aus dem Kopfe gehen

Ich und die wissenschaftliche Rasselbande
Der liebe Mensch, ja, das 'Gute' allgemein
Die geistige Elite, nicht nur hierzulande ...
Na, das 'Alles' in nur einem Raum allein ... ?

Einzig, groß, unübertrieben allumfänglich
Ausgedehnt über jeden Horizont nämlich
Gar unendlich kommt uns in den Sinn
Und wir leben vermutlich mittendrin

Nach langer Analyse und nach studieren
Scheints die quadratischen Flächen zieren
Das Kubik, den Raum, nicht zuletzt die Zeit
Dann die Bewegung, die das Maß vertreibt

Rund bis kugelig, verkrümmt,
an allen Enden wie verjüngt
Ohne Anfang oder Ende
Das Trotz hügeligem Gelände

Es ist die Erde, drumherum das All
Am Himmel hoch der Sonnenball
In der Nacht der Mond, die Sterne
Der Weltenraum, die große Ferne

Die Freude des Sinnens und Empfindens
Das Erspüren des sanften Sommerwindes
Der Duft von Heu und dieses Zirpen
Die in uns Glückseligkeit bewirken ...

Doch ist nicht alles Glück und Freude
Für den der Schafft und Kämpft
Wer rationalisiert mit seinem Denkgebäude
Wird auch oft bedämpft

Stell ich mir die Frage ehrlich und für mich
Ist solch ein Raum nicht widerlich?
Was wenn es davon mehrere gäbe?
Ob das nicht im Bereich des möglichen läge?

So ist der Raum beim Tier
Sein eigenes Revier
Der Platz, das Fleckchen Erde
An dem die Pflanze werde

Ein Raum auf unbestimmte Zeit
Für Bewusstseinsformen bereit
Die sich eigenständig mehren
Die eignen Kräfte nicht verzehren

Scheints dagegen beim Menschen klar
Das der Raum doch stets sein Eigen war
Schließt er seine Türen zu
Dann hat die liebe Seele ruh

Nicht nur das Heim wird so verschlossen
Bevor man im Herzen gar verdrossen
Grenzt man sich ab und schließt aus
Baut einen Zaun und Mauern um sein Haus

Wer Reichtum hegt und pflegt
Dessen Gemüt wird doch erregt
Wenn sein Raum nicht nur sein Eigen ...
Muss er gar sein Eigentum noch teilen!??

Manch einen Raum kann man sehen doch nicht greifen
Die Philosophie muss vielleicht noch reifen
Man kann solche Räume spüren und empfinden
Der Raum selbst wird sich jedoch dem Mensch entwinden

Er ist und er ist nicht
Ein Platz für unser Licht
Das Heim der Energie
Ruhepunkt für das Genie

Areal der Masse in Bewegung
Für ein Feld, das in Erregung
Mutter des Paradox und auch des Nichts
Vater der Zeit und Schöpfer des ...

© Auris cAeli
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige


Die majestätische Eiche (eine kurze Geschichte)

Majestätisch erhob sich eine wohlgewachsene Eiche über den Waldboden.
Sie fühlte alle Bäume des Waldes über ihre erdverbundenen Wurzeln und sprach:
„Wir sind eins, verbunden über den lebenden Grund, das reine Wasser, die feuchte Erde und die frische Luft“
„Wir sind eins, getragen von ähnlichen Gedanken, der Natur zugetan“
„Wir sind eins, wir setzen unsere Nachfolger auf geweihten Boden, auf dem wir heranwachsen, atmen, leben bis wir in unseren Nachwuchs übergehen.“
„Wir sind eins, gesegnet von dem wärmenden Licht der Sonne, der Zuneigung der Mutter Erde und der allumfassenden Schöpfung“

Eines Tages spürte die Eiche eine Vibration in ihrem Stamm.
Eine Säge zersägte ihren Stamm ungefragt, gefühllos, kalt.
Bis die Eiche fiel.
Die Tiere liefen ängstlich davon. Die Vögel flatterten auf und flogen hinfort.
Mit einem Schlag war die Eiche getrennt, von ihren Schwestern, von Ihren Brüdern, von der Mutter Erde und wie es schien, auch von der Schöpfung.
„Ich bin eins, ich bin allein“ dachte sie ängstlich.
Die Säge zersägte sie unbarmherzig und schmerzhaft in mehrere Teile.

Ein Holzklotz von ihr wurde einem Schreiner gegeben.
Er nahm ein Beil und zerschlug den Klotz in zwei Teile.

Hacke, hacke,
Spalte, spalte
aus eins mach zwei
Beide packe
fest nun halte
und denk Dir was dabei

Die zwei Holzteile sagten einander:
„Liebe Schwester, nun ist es bald aus mit uns. Wir hatten ein schönes Leben und nun liegen wir hier nebeneinander, gespalten. Ich liebe Dich und in Gedanken werden wir immer in Liebe miteinander verbunden bleiben“
Der Schreiner nahm die beiden Holzstücke, ging ins Haus und fertigte kunstvoll und mit viel Geschick zwei Wimpelständer aus ihnen.

Sie sprachen zueinander:
„Sieh nur, wie schön wir sind! Vielleicht haben wir ja gemeinsam doch noch eine Zukunft! Getrennt und doch vereint im Geiste und in der Schönheit!“
So verfolgten sie das rege Treiben in der Werkstatt und unterhielten sich rege.
Dann kam der Schreiner zu ihnen und hing an den einen Wimpelständer einen kleinen Wimpel dran. Er war ganz Gelb mit einem schwarzen Kleeblatt.
Der andere Wimpelständer bekam einen dunkelgrünen Wimpel mit einem weißen Fuchskopf darauf.
Nun sahen sich die beiden Schwestern fröhlich an:
„Sieh Schwester, jetzt haben wir noch ein wertvolles Kleidchen mit einem Naturmotiv bekommen.“

Ein paar Tage später kamen nacheinander zwei Männer und kauften dem Schreiner die zwei Wimpel ab.
Die Männer waren Mitglieder von zwei Vereinen.
Die einen nannten sich „weißer Fuchs“ und die anderen „schwarzer Klee“.
Sie trugen jeder ihren Wimpel in ihr Gasthaus und stellten es auf einen Tisch, der ihr Stammtisch war.

An dem Stammtisch wurde heiß diskutiert und an dem Stammtisch „Weißer Fuchs“ wurden sehr viele häßliche Dinge über die schwarzen Klee gesagt.
Am Stammtisch „Schwarzer Klee“ hörte man dagegen täglich negative Nachrichten über die weißen Füchse.

Hacke, hacke
Spalte, spalte
aus eins mach zwei
Beide packe
fest nun halte
und denk Dir was dabei

Die Eichenwimpel glaubten erst nicht an das, was gesagt wurde, denn es betraf ja auch ihre jeweilige Schwester.
Doch Tag um Tag verging und veränderte ihr Denken.
So nach und nach vergaßen Sie ihre Wurzeln.
Bis sie eines Tages ein neues Gefühl in sich entdeckten.
Das neue Gefühl war „Haß“
So geschah es, dass mit dem Vergessen, die Schwestern begannen, sich zu hassen.

© jogdragoon
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige