alter Mond in deiner Weisheit,
nächtlich wandelndes Gestirn,
Gefährte schlafloser Nächte,
fremdvertraut und rätselhaft,
du Zeuge der Vergänglichkeit
aller erlogenen Machtworte,
schick dem zagen Krächzen
meiner inneren Rabenschar
nicht enden wollenden Frieden,
bring Heilung in die Trauer
um das Sterben der Kreatur,
mach stumpf diese Messer
des Gierens und des Neidens,
du kannst es, denn du weißt,
das Göttliche ist in uns allen,
lasst neues Hoffen und Lieben
sprießen auf blutgetränkten
Äckern aller sinnlosen Kriege,
auf dass wir klug genug werden
und das Betongrau sprengen;
lasst überall grünes Blühendes
wuchern auf allen Plätzen, lasst
alle Häuser mit Efeu bewachsen -
lasst Schafe weiden auf Dächern -
und umarmt euch, umarmt euch,
weltweit, über alle Grenzen des
Denkens, des Glaubens hinweg,
dass Kreatur wieder Atem schöpft
©M.M.