Gedichte über das Naturreich (Seite 126)

Sommernacht, in Violett

Sommernacht, in Violett.
Zikaden zirpen. Wasserbett.
Wo kühl die Beine: planschen, plätschern.

Blaue Lichter, die Aufsteigen.
Mystisch raunt es, in den Zweigen.
Hoch zu allen: Sternengräsern.

Sieht man zu den Sternengläsern,
Will man die Träume schon ergreifen;
Und runde Früchte streifen.

Dunkel schaut die Königin,
Zu ihren Erdenboten hin;
Die sich bergen, vor: Taglicht - Häschern.

Bauernregeln umschreiben

Bauernregeln umschreiben

©Hans Hartmut Karg
2018

Neu müssten sie geschrieben werden,
Wo die Klimate sich verkehrten:
Die Bauernregeln, die einst wahr,
Jetzt kaum bescheren Eises Haar.

„Sitzt im November fest das Laub,
Wird Winter hart, das Junge glaub'.“
„Haben viel Zapfen Fichten, Tannen,
Muss man stets um den Frühling bangen.“

Wo sind die Winter denn geblieben,
Die Schnee herbrachten, um zu schieben?
Hatten nicht Ahnen kalte Not,
Weil Eis brachte sie aus dem Lot?

Müssen wir nicht überdenken,
Wenn wir der Wahrheit Glauben schenken,
Ob viele Regeln überkommen,
Die wir im Reime angenommen?

*

Kindheit an Weihnachten

Der Zauber einer Winternacht,
Erinnerung in mir entfacht.
Knirschender Schnee, klirrend kalt…
ich und mein Vater im Winterwald.

Schützend gab er mir die Hand,
es war die Stille, die uns verband.
Den Baum den wir fanden, ließen wir steh’n,
wir wollten ihn nicht sterben seh’n.

Wir gingen nach Haus mit ein paar Ästen
es wurde das Schönste…
von allen Weihnachtsfesten!!

Gedichte über das Naturreich - Seite 126

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