Spätherbst am Teufelssee
( eine Schilderung )
Der See liegt in einer Senke umgeben von Birken und Erlen. Das fahle Licht
der Sonne lässt einen milchig zarten Schleier, über den See schweben.
Die Birken haben noch vereinzelt einige gelbe Blätter, während an den Erlen
noch viele Blätter vertrocknet an den Zweigen hängen.
Auf dem See befinden sich welke Blätter der Erlen, die wie kleine Schiffchen vom Wind über den See getrieben werden.
Die Blätter treiben von Süd nach Nord hin zum sterbenden Seerosenfeld.
Dort angekommen, verharren sie geduldig auf der Wasseroberfläche.
Einige Stockenten, sowie eine Eiderente, tummeln sich auf dem See.
Auf dem Weg, rings um den Teufelssee herum, liegt ein dichter, gelber
Laubteppich.
Im welken Schilf knistert und kichert es, jedoch niemand ist zu sehen.
Ein Eichelhäher fliegt laut zeternd von Baum zu Baum, und von Ast zu Ast.
Wer mag ihn denn verärgert haben?
Ganz allmählich hat sich der Herbstwind zur Ruhe gelegt, es bewegt sich kein Zweig, kein Blatt und auch kein Halm mehr.
Gegen Abend erklingen von weither, leise intervallartig Kirchenglocken.
Ihr Schall überwindet die Felder und die Wälder, sie wirken vertraut.
Der Himmel wechselt sein blaues Kleid, in ein Dunkelgraues.
Die Nacht schwebt heran, und sie deckt alles behutsam zu.
Hier, weitab von der Zivillisation liegt noch ein Stück heile Natur.
Den Ort verrate ich euch aber nicht!