Gedichte über Natur - Seite 951

Rinnsal

Was ist nur aus dir geworden
Mein kleiner, doch immer so lebendiger Bach
Nicht wiederzuerkennen in diesem Sommer
Dein mäandern durch den Ort
Entenpaare mit ihren Jungen
Konntest du so gerne mitnehmen
An deinem Ufer blühte es prächtig
Mädesüß, Blutweiderich, Knöterich, Wasserdost
Wo ist deine Schönheit
Nichts mehr da von alledem
Traurig liegst du in deinem Bett
Nur noch ein kleines Rinnsal

Wer ist verantwortlich dafür
Sind wir es nicht eben alle
Wir missachten die Natur
Hören nicht die Warnsignale
Die Natur sendet sie seit Jahren
Wann wachen wir endlich auf
Und ändern unser doch
So zerstörerisches Verhalten
Die Natur braucht uns nicht
Aber wir brauchen die Natur
Dieses Bewusstsein sollte in uns
Immer fest verankert sein

© Ingelore Jung
16. August 2022

Ein Herz
liegt auf der Straße.
Da gehört es ja nun wirklich nicht hin.
Da könnte es ja einer nicht sehen
und achtlos drauf steigen,
es zerstören.

Mir
wär`s fast passiert.

Ein Herz
hat jeder in seiner Brust.
Es schlägt
mal langsam,
mal schnell,
mal spürbar,
mal unbeachtet,
mal schmerzhaft,
mal beschwingt,
mal.....

Und doch
denken wir selten daran,
dass JEDER ein Herz hat,
das verletzlich ist,
freudig schlagen will,
leben will.

© A. Namer

Dieses Herz lag heute morgen bei meinem Weg in die Arbeit - vor mir auf dem Bürgersteig. Beinahe - wäre ich wirklich drauf getreten. Es hat für mich immer einen besonderen Zauber, so etwas zu finden. Dieses Blatt - sieht von beiden Seiten wunderschön aus. Auf der anderen Seite ist es eingerollt. Die dunkle Farbe des Herbstes und die helle Unterseite des Blattes bilden da sogar noch einen besonderen Kontrast. Kann jeder meinen was er will....für mich ist sowas, ein Geschenk, eine Botschaft des Himmels....oder einfach ein geschenktes Lächeln der Natur oder von was auch immer...