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Gedichte über Natur - Seite 405


Die Ulme

Die Ulme, sie ist kraftvoll borkig,
mit gutem Holz, die Rinde furchig,
heilt uns're Haut und noch am Grab
steht sie als Engel dem, der starb

Sie schützt den Hof, sie ehrt den Held,
sie ist ein Baum, der wohl gefällt
und heilt den Durchfall und die Gicht
Sie ist ein Baum, der zu uns spricht

Er ist schon lange hochgeehrt,
doch leider heute so beschwert
mit einem Käfer, einem Pilz
und einem wuchernd schlimmen Filz

Der setzt sich in die Wasserbahnen
Man kann es auch bei sich erahnen,
dass solch ein hohes, lichtes Wesen
wird kaum je mehr davon genesen

Noch steht sie an so manchem Ort,
noch sehen wir sie hier und dort
Drum wollen wir sie auch bewahren,
sie pflanzen, hegen mit den Jahren


Die großen, prächtigen Ulmen gehören zu den schönsten Bäumen in Europa. Leider sind ihre Bestände durch das Ulmensterben stark bedroht. Seit 1920 ist die Ulme in mehreren Schüben von einer ostasiatischen Käfer-Pilzkrankheit befallen worden, so dass ihr Überleben in Mitteleuropa ernsthaft bedroht ist.
In der Mythologie wurden Mann und Frau aus Esche und Ulme erschaffen (Edda). Die Nymphen Griechenlands pflanzten für jeden gefallenen Helden eine Ulme. In den nordischen Ländern war sie ein wichtiger Schutzbaum der Höfe. Auf Friedhöfen wurden in Europa gerne Ulmen gepflanzt, deren Macht den friedvollen Übergang repräsentiert. In England waren Särge lange aus Ulmenholz. In der Medizin diente sie zur Heilung von Hautkrankheiten, aber auch inneren Beschwerden wie Durchfall, Rheuma und Gicht. Ihre Blätter sind essbar (im Salat z.B.).
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Es gibt (k)ein Paradies

Es gibt auf Erden kein wahres echtes Paradies,
doch der Teufel einst den Spreewald hinterließ.
Was er gepflügt mit seinem Ochsengespann
Ist ganz paradiesisch, dann und wann.
Die Handtuchflächen der Landwirtschaft
geben den Menschen seit Jahrhunderten Kraft.

Unzählige Wasserarme, auch Fließe genannt,
sind in allen Sprachen doch weltweit bekannt.
Jedes Gehöft nicht nur auf einer Kaupe steht
auch ohne eigenen Hafen Garnichts geht.
Man nennt Venedig eine Spreewald-Kopie,
allerdings mit eigenem Großstadt-Esprit.

Die große Ruhe lockt nicht nur kleine Angler an,
ein alter Wels fordert auch seinen Mann.
Und im Moder der armstarke Aal
fordert Geschick statt gewichtiger Qual.
Das flache interessante befahrbare Land
bietet ein bequemes Radwegeband.

Selbst Urlauber brauchen nicht zu laufen,
sie können sich die Kahnfahrt kaufen.
An der Schleuse legt man Geld auf die hohe Kante,
wenn ein Schleusenjunge die Technik anwandte.
Die fruchtbare Erde ist immer leicht nass
und füllt aktiv die Scheune samt Fass.
Sie lässt Kartoffeln wachsen, Rüben und Getreide,
nebenan die Kühe und Pferde auf der Weide.

Nicht zu vergessen die weißen langen
als Edelgemüse bezeichneten Spargelstangen.
Die großen Gemüse kann man kaum tragen,
oder möchte es jemand mit dem Kürbis wagen?
Ein stolzes Gewicht von 50 Kilogramm
zeigt da die Schweine-Waage öfter an.

Gurken, Tomaten, Kartoffeln und Möhren,
durch Größe und Geschmack betören.
Wenn einer dann noch Meerrettich nimmt,
ihm nicht nur die Nase krimmt.
Obst und Nüsse wachsen wie nie.
und dazu auch scharfer Sellerie,
Bio ist alles auch ohne Werbung,
Chemie ist nur stalleigener Dung.

Milch, Käse, Butter und Quark,
mit Kartoffeln und Leinöl machen sie stark.
Salzgrotten, Thermen und Konditoreien
Treffpunkte für viele Pärchen seien.
Der Storch ist das Symbol der Fruchtbarkeit,
die Urlauber haben doch im Urlaub viel Zeit.
Viel Zeit für noch das und Zeit für noch dies
und das mitten im Paradies.

27.09.2015 © Wolf-Rüdiger Guthmann
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