Es gibt (k)ein Paradies
Es gibt auf Erden kein wahres echtes Paradies,
doch der Teufel einst den Spreewald hinterließ.
Was er gepflügt mit seinem Ochsengespann
Ist ganz paradiesisch, dann und wann.
Die Handtuchflächen der Landwirtschaft
geben den Menschen seit Jahrhunderten Kraft.
Unzählige Wasserarme, auch Fließe genannt,
sind in allen Sprachen doch weltweit bekannt.
Jedes Gehöft nicht nur auf einer Kaupe steht
auch ohne eigenen Hafen Garnichts geht.
Man nennt Venedig eine Spreewald-Kopie,
allerdings mit eigenem Großstadt-Esprit.
Die große Ruhe lockt nicht nur kleine Angler an,
ein alter Wels fordert auch seinen Mann.
Und im Moder der armstarke Aal
fordert Geschick statt gewichtiger Qual.
Das flache interessante befahrbare Land
bietet ein bequemes Radwegeband.
Selbst Urlauber brauchen nicht zu laufen,
sie können sich die Kahnfahrt kaufen.
An der Schleuse legt man Geld auf die hohe Kante,
wenn ein Schleusenjunge die Technik anwandte.
Die fruchtbare Erde ist immer leicht nass
und füllt aktiv die Scheune samt Fass.
Sie lässt Kartoffeln wachsen, Rüben und Getreide,
nebenan die Kühe und Pferde auf der Weide.
Nicht zu vergessen die weißen langen
als Edelgemüse bezeichneten Spargelstangen.
Die großen Gemüse kann man kaum tragen,
oder möchte es jemand mit dem Kürbis wagen?
Ein stolzes Gewicht von 50 Kilogramm
zeigt da die Schweine-Waage öfter an.
Gurken, Tomaten, Kartoffeln und Möhren,
durch Größe und Geschmack betören.
Wenn einer dann noch Meerrettich nimmt,
ihm nicht nur die Nase krimmt.
Obst und Nüsse wachsen wie nie.
und dazu auch scharfer Sellerie,
Bio ist alles auch ohne Werbung,
Chemie ist nur stalleigener Dung.
Milch, Käse, Butter und Quark,
mit Kartoffeln und Leinöl machen sie stark.
Salzgrotten, Thermen und Konditoreien
Treffpunkte für viele Pärchen seien.
Der Storch ist das Symbol der Fruchtbarkeit,
die Urlauber haben doch im Urlaub viel Zeit.
Viel Zeit für noch das und Zeit für noch dies
und das mitten im Paradies.
27.09.2015 © Wolf-Rüdiger Guthmann
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