Gedichte über Natur (Seite 282)

Sonnenreigen

Sanft, ihr Lockruf am Morgen,
der saugt an kühlen Schatten der Nacht;
saugt auf die dunklen Sorgen -
spuckt sie dann aus mit brennender Macht

aus Himmeln, die weit entfernt,
uns täuschen mit tröstender Bläue,
die Feuerglut umschwärmt,
als hielte sie ewige Treue,

die doch wieder schwindet,
wenn kühle Schatten in sie steigen
und besternt die dunkle Nacht
sinkt in Himmeln, die jetzt schweigen

bis in den nächsten Sonnenreigen.

Teds Traum

Zerschlaget diese kranke Welt,
Holt euch euren Sinn zurück,
Schmiedet neu der Menschen Glück;
Vernichtet was zusammen hält.
Durchstreift erneut die weiten Wälder,
Jagd mit andern Männern Wild,
Dass euch Blut die Triebe stillt,
Bestellt für eure Frauen Felder.
Zieht Mädchen wieder groß zu Müttern,
Macht aus Jungen einen Mann;
Leben wie es einst begann:
Zwei Liebende die Kinder füttern.
Uns geht es heute allen schlecht,
Merken tut ihr es nur nicht,
Doch Ich bring’ ins Dunkel Licht:
Der Mensch hält sich nicht artgerecht!

Traum-Haus...

Traum - Haus...

Wollte schon lange ein Haus mir bauen,
aus Träumen geboren, Phantasie,
Wünsche und Melancholie.
Gebaut aus Gedanken, die nicht wanken,
nicht an Herz und Seele kranken, von Zuversicht -,
Vertrauen und Liebe zusammengehalten.

Kein Misston hinter diesen Mauern schallt,
kein Platz für Dünkel, Gier und Neid,
Sonnenlicht lässt es am Tag erstrahlen.
Der Mond mit seinen Sternen,
bei Nacht durchs Fenster schaut.

Soll stehen auf einer wild beblümten Wiese,
ein klarer Bach verträumt vorüberfließt,
hier Natur gänzlich unberührt noch sprießt.
Baum und Strauch an Früchten reich,
Libellen schweben über dem Seerosenteich.
Vogel, Hirsch, Reh, Fuchs und Hasen
an Bach und Teich sich erfrischend laben.

21.07.2022 © Soso

Hast du schon mal die Stimme des Grases gehört?

Hast du schon mal die Stimme des Grases gehört?
Es steht immer wieder auf,
obwohl wir unachtsam darüber laufen, es platt treten, abmähen...

Hast du schon mal die Stimme der Ameisen gehört?
Sie bauen immer weiter,
auch wenn ein Fels in ihren Bau fällt - und alles zerstört...

Hast du schon mal die Stimme der Bienen gehört?
Sie sammeln immer weiter,
auch wenn ihnen der Honig weggenommen wird...

Hast du schon mal die Stimme des Wassers gehört?
Es lässt uns immer wieder trinken, leben,
obwohl wir es so oft verschmutzen, verschwenden...

Hast du schon mal die Stimme der Sonne gehört?
Sie strahlt immer weiter, schenkt uns Wärme
obwohl wir sie oft zu verdecken suchen...

Hast du schon mal die Stimme des Mondes gehört?
Er scheint immer weiter,
obwohl wir ihn beschimpfen, wenn wir nicht schlafen können...

Hast du schon mal die Stimme der Natur gehört?
Sie ernährt uns permanent,
obwohl wir sie verschmutzen, zerstören, nicht achten...

Hast du schon mal die Stimme der Luft gehört?
Sie ist überall, lässt uns atmen, leben
obwohl wir sie verschmutzen, vergasen, ausstoßen...

Hast du schon mal die Stimme Gottes gehört?
Sie ist in allem zu finden...

© Anita Namer

Bergimpressionen

Verglühende Sonne
zieht Schatten
aus dem Tal gipfelwärts

wie dunkel die Welt

Klangvoll
breitet Stille
sich vor dir aus

...

Gletscher
weinen Sturzbäche
in dürstende Natur

blühende Landschaft

Gedichte über Natur - Seite 282

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Hast du schon mal die Stimme des Grases gehört?

Bergimpressionen