Gedichte über Natur - Seite 181

Im Frühlingsduft der Stimmen,
vor Kelchen und vor Blüten,
beginnt das Himmelsschwimmen.

Und dieser schöne Frieden,
wo Katzenaugen glühen;
und Pollen sich versprühen.

Da tummelt's in Gebieten,
mit fleißigem Gesumme,
in bunten Blumenhüten.

Der alte Ast, der Krumme,
tut sich nach unten biegen;
und sich der Schwerkraft fügen.

So ziehen Frühlingsdüfte,
mit den Wolken durch das Land.
Das man das Herz sich lüfte.

Frühling kommt; und ist entspannt.
Und säuselt liebe Worte.
Auch bis zur deiner Pforte.

Abendabschied am Ammersee

Abendwindstille glättet den See.
Schale Sonnenuntergangsreste,
die ich unmerklich entschwinden seh.
Bäume mit verschwomm'nem Geäste.

Zart geschluckt das laue Abendblau.
Sein wehrloser Rest wird durchdrungen
vom aufsteigenden Dämmerungsgrau.
Der Vögel Lieder sind verklungen.

Ein altes Holzboot ruht still am Steg.
Vom frühen Schlummer eingefangen,
mit Träumen auf dem nächtlichen Weg.
Sie lindern der Dunkelheit Bangen.

Des Tages Abschied kündigt sich an.
Nachtschwärze pocht ans Abendlichttor,
von der Dämmerung wird’s aufgetan.
Die Venus lugt schon blinkend hervor.

Uferkonturen verlieren Kraft.
Nebelschwaden sanft das Ihre tun.
Müde hat der See sich aufgerafft,
fängt nun langsam an, zur Nacht zu ruhn.

Heiko M. Kosow

Schnee weint leise
Schnee ist weise
weise
ist sein stilles Tun

fast engelsgleiche
lockenweiche
Sehnsucht
vielfach nimmt sie zu

im Frohlocken
leben Flocken
fallend
gegen Schmerz immun

Wolken entsandten
Schneediamanten
kurzer
Winterglanz wozu




© Marcel Strömer
(Magdeburg, 02.02.2015)

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