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Gedichte über Musik - Seite 40


Unsere Lebensoper

Hätte dir jemand ein Musikstück gewidmet,
es wäre eine ganze Sonate geworden
Hätte jemand für dich die Geigensaiten schwingen lassen
es wäre das schönste Konzert, prädestiniert für die ganz großen Massen

Wärst du als Note in eine Partitur gelangt,
du wärst die letzte im ganzen Stück
Jeder würde sich an dich erinnern
möchte nur wegen dir noch einmal einen Takt zurück

Und wärst du eine Melodie, du würdest für immer im Kopf verweilen
Wie stolz kann ich eigentlich sein, dich zu kennen?
Darauf, dass wir eine Zeit unseres Lebens miteinander teilen
Mein Herz, es schmerzt bei dem Gedanken, dass unsere Wege sich könnten, trennen

Kann ich dich bitte für immer bewahren?
Genau an meiner Seite möchte ich dich haben
Wie ein Geiger sein Instrument, immer bei sich tragen
Doch wie lange ich dich in meinem Leben haben darf, es ist nicht garantiert, bleibt im Unklaren

Aber meine eigene Lebensmelodie, sie wäre unterbrochen
Wenn unsere Freundschaft ist zerbrochen
Denn du bist die Moll Tonart zu meinem Dur
Ich würde meinen eigenen Ton komplett verlieren, wo wäre ohne dich meine Parallele, an der sich orientiert meine Lebensspur?

Wenn ich die Wahl hätte, wenn ich unsere Lebensoper dürfte schreiben
Du würdest bis ganz am Ende und für immer bei mir bleiben
Vielleicht mal in einem Akt verloren
Aber für den nächsten auf ein Wiedersehen geschworen

Wärst immer Teil des Opernskripts meines Lebens, bis zum letzten Akt, bis die letzte Note wär‘ verklungen
Bis der letzte Sänger ausgesungen
Aber leider- das Leben ist nicht meine, nicht deine, nicht unsere Oper
Wir werden in die Realität, dass ich dich jederzeit verlieren könnte, gezwungen

Die Welt, sie ist schön, aber ihre Grausamkeit, sie kann dich teilweise lähmen
Denn wie bitte könnte es sonst sein, dass sie es jederzeit wagen darf, mir dich wegzunehmen?
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What passion means

Musik, sie hat mich immer schon fasziniert
sie spricht, wenn meine Seele es nicht vermag
Zieht mich hinein in ihren Bann, wie elektrisiert
Sagt für mich die Dinge, bei denen meine Stimme versagt

Und mit meiner Geige kann ich die Musik gestalten, ihr geben meinen eigenen Stil
Kann es Stunden treiben, mir die Musik richtig einverleiben
Wenn ich glücklich bin, aber vor allem auch, wenn Dinge mir missfielen

Dann werden die Haare meines Bogens gespannt,
meine Geige durch ihre ebenholzschwarzen Wirbel gestimmt
Die Schulterstütze angelegt, die mich mit der Geige verbindet, wie ein mächtiges Band

Nur wir zwei für den Moment, alles drumherum vergessen
Voll eintauchen in die Welt der Musik, fast als wäre man besessen
Versinke komplett, lasse mich fallen
Während die Geigentöne in meinen Ohren hallen

Der Bogen, man setzt an und dann gleitet er über die Saiten
es ist fast als würdest du auf Wellen reiten

So eine Geige, sie besteht eigentlich nur aus glänzend lackiertem Holz, die Saiten gemacht aus Kunststoff, Stahl oder Metall
Der majestätische Bogen bestückt mit Pferdehaar
Und doch gibt mir dieses kleine Ding für den Moment das was ich brauch, und zwar all.
All das und so eine Tiefe, in die ich eintauche, die vorher nicht war da
Bin jetzt komplett im Bann der Musik gefangen
Ein Bann aus dem ich gerade nie die Freiheit möchte erlangen

Und ich genieße diesen einzigartigen Moment
Doch ich weiß, natürlich, wie kann man das jemandem beschreiben, der dieses Gefühl nicht kennt?
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