Gedichte über Musik - Seite 12

Wer zirpt denn da?
Es ist Flip der Grashüpfer.

Er sitzt an meiner Wand,
keiner hält ihm die Hand.
Er ist dermaßen allein,
das darf nicht sein.

Unerwartet, wen hör‘ ich da?
Es zirpt seine Frau, die Filipa.

Plötzlich unter der Gardinenschiene,
beide sich köstlich amüsieren,
indem sie gemeinsam musizieren,
auf ihren grünen Violinen.
Spielen Lieder von Zweisamkeit
und grenzenloser Freiheit.

Da macht mir nur eines Sinn,
denn ich bin Romantikerin.
Sage nur kurz „ups“,
und gebe beiden `nen Schups.

Nun hüpfen sie davon,
hinaus auf den Balkon,
weiter geradeaus,
in die Zukunft; nach Haus.
So half ich ein Stück,
dem Pärchen zum Glück.

Und die Erkenntnis der Poesie,
bin gefühlvoll zu Mensch und Vieh.


©Grünschön.
Kein Frosch, kein Grashüpfer, (r)auch kein Gras.

Das siebte Jahr gilt als verflixt,
manche Ehe kommt ins Wanken
Es kriselt, menschelt wie verhext
Statt sich zu küssen tut man zanken

Das Glück bleibt aus, die Freude geht,
man hat sich immer öfter in den Haaren
Wie man's versucht und wie man's dreht,
es wird nicht besser mit den Jahren

Was ist zu tun, so fragt man sich,
vielleicht muss man was lernen
Muss etwas ändern sicherlich,
was aufgeben, entfernen
 
Die Sieben gibt uns einen Zyklus
mit einem Ziel und Ende
Wir sind geborgen in dem Rhythmus
Dieser bringt nun eine Wende

Ob man sich trennt, ob neu beginnt,
das wird man hinbekommen
Die Geige, die wird neu gestimmt,
ein neues Lied begonnen 

(Nach einer Anekdote über Mozart in Salzburg)
*

„Tag, Eminenz! – Was soll die Blässe?
Zahl’n ’s mir meine Krönungsmesse,
sonst schreib ich gleich ein Requiem,
das wär bei Ihrem Alter eh bequem –

... und was woll’n ’s da mit der Partitur?
Ich geb’ nix, will meine Kreuzer nur!
Außerdem: Ist das gar ’ne Totenmesse
für ihre resche kesse Bett-Mätresse?

Also, geben’s schon die paar Kreuzer her,
dann ist auch mei’ Geldsäck’l nimmer leer!
Sehen ’s! Jetzt krieg’n ’s die Leichenblässe! –
Ich glaub, ich tausch die Krönungsmesse
für ihre fesche kleine Nacht-Mätresse!“


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