Gedichte über das Miteinander - Seite 80

egal aus welcher"Zunft"sie stammen


Traumplatz mit langem "Wohnrecht"

Ja, es fühlte sich ganz offenbar,
der Floh da wohl, in"Penners" Haar?
Bis man halt mal nach ihm schlug,
er ne Gehirnerschütterung davon trug.

Jetzt Ruhe brauchte und auch fand,
denn`s Domizil sollt haben Bestand,
noch länger halt, des Ortes wegen,
in"Pennerkreisen"ein Traumplatz eben.

Den zu verlassen, wär ja ne Schand,
auch könnten Artgenossen, da im Gewand,
denn Erschütterungen tät es wohl geben,
so"Familienmitglieder"nicht überleben?

Somit war der Schlafplatz, Garantie
bot da eben Sicherheit, wie noch nie,
für ein"Familiendasein", ungetrennt,
auch wenn`s manchmal juckt und"brennt".

Gefangen in der großen Schwere
von Pflicht und Ich und Last und Sein
hilft eine große scharfe Schere
dabei sich davon zu befrein.

Die Leichtigkeit nach diesem Schnitt
wirkt irritierend fremd.
Der Ballast hat mich im Transit
noch eine Weile eingeklemmt.

Die Freiheit in meinen Gedanken
entspricht nicht der Freiheit der Welt.
Im Ego haben sich Ranken
von Ballast dazugesellt.

Mein schöner Traum von Leichtigkeit
trägt eine schwere Last.
Dort, wo er ist, bin ich nicht weit
- doch leicht bin ich nur fast !

Dresden, D., 11.03.2018

Gesellungsvereinnahmung

©Hans Hartmut Karg
2018

Du bist versöhnlich, ein Gutmensch
Und alle hätten Dich gern in der Nähe.
Du bist sehr freundlich, hörst gern zu,
Damit Dein Auftritt gute Laune säe.

Wer selbst erzählt und hören will,
Mit Lachen durch das Leben geht,
Den wollen immer alle haben,
Weil er zu Harmonien steht.

Ein jeder drückt ihm seine Not
In das Gemüt ständig hinein.
So wird er zum Beichtvater,
Muss anderen Seelsorger sein.

Es ist schon hart, wenn man so dienend
Gesellig sein muss, immerzu,
Damit Menschen, sich gar nicht schämend,
Texten Dich mit Problemen zu.

Du wirst vereinnahmt, jeder kommt,
Weiß, dass Du ihn immer anhörst.
Ihm ist's egal, ob's Dich besonnt,
Hauptsache, dass Du hörst – nicht störst!

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