Liebe, Haß und Glück und Leid, das sind beliebte Themen,
die Dichter gerne jederzeit für sich in Anspruch nehmen.
Doch wenn es um n‘en Haufen geht, dann bleibt die Feder still,
denn weder früh noch abends spät ein Mensch das lesen will.
Wenngleich man keinen Haufen mag, will ich doch von ihm schreiben,
präsent ist er ja Tag für Tag, und so wird‘s immer bleiben.
Geboren in der Magengruft muß er im Darm sich winden,
und findet dann die frische Luft am Körper weiter hinten.
Zwar ist er nicht schön anzuseh‘n, doch substantiell sehr fein
kann er aus ed‘ler Speis‘ bestehn, vermengt mit gutem Wein.
Der Mensch dies nicht zu schätzen weiß, wert ist er ihm kein Wort,
für ihn ist‘s ganz normale Scheiß‘, drum spült er ihn schnell fort.
Der Mensch seit je ein Sammler ist, die Haar‘ könnt‘ man sich raufen,
er sammelt jeden and‘ren Mist, doch niemals einen Haufen.
Obgleich in Form und Farbe er sich selten gleichen tut,
mal dick, mal dünn, mal leicht, mal schwer, man findet ihn nicht gut.
Es wäre dabei gar nicht schwer, man brauchte sich nur bücken,
und ihn dann grade oder quer in ein Gefäß zu drücken.
Der Mensch der ist doch wirklich toll, den Haufen zu verstimmen,
drum manchmal, wenn er kommen soll, bleibt er ganz einfach drinnen.
Und hat er mal ganz schlechte Laun‘, man findet‘s gar nicht nett,
dann findet man fast wie im Traum ihn morgens früh im Bett.
Doch schlimm ist seine Rache dann, er stellt den Mensch ganz bloß,
wenn er soviele wie er kann läßt in des Feindes Hos‘.
Und auch beim Wandern ist er da, tut keinen sehr beglücken,
wo weder Busch noch Schutz ist nah, läßt er es kräftig drücken.
So muß man in die Hocke geh‘n und freien Lauf ihm lassen,
drum kann man auch die Leut‘ versteh‘n, die ihren Haufen hassen.
Hat man‘s getan und ist befreit, will man schnell weitergehen,
und keinesfalls ist man bereit, den Haufen anzusehen.
Doch mit der Zeit er ganz zerfällt und gibt dem Boden Kraft,
und später eine Pflanz‘ erzählt, was so ein Haufen schafft.
Und die Moral von der Geschicht‘, es ist nicht übertrieben,
verachte Deinen Haufen nicht, Du mußt ihn ja nicht lieben,