Gedichte über den Menschen (Seite 642)

Märchentag

Ist's ein heller, oder dunkler Tag,
wandele auf einem Märchenpfad,
nimm ein Märchenbuch zur Hand,
tauche damit ein ins Märchenland!

Mit Wolldecke sitzend am Kamin,
oder liegend auf samtenem Grün,
im Raum unter einer Hängebirke,
vieles beschützend auf dich wirke.

Lese Märchen jetzt und immerfort,
gerne auch an jedem anderen Ort,
Märchen können eine Freude sein,
dich füllen mit Weisheit obendrein!

© Barbara Mewes-Trageser
2022

Erwachen

Wir mussten den Albtraum erleben,
um zu erwachen.
Nun sitzen wir aufrecht im Leben und sehen klarer:
Wer wir sind und was wir wollen.
Und endlich spielt die Nationalität, der Glauben, die Ideologie keine Rolle mehr.
Denn wir hören die Schreie nun alle, die wir in unseren Träumen nicht vernahmen,
welch grausige Klänge - Dröhnen und Knallen.
Wir sahen die Tränen von Fremden und plötzlich waren sie Freunde,
deren Schicksale auch uns Meere in die Augen goss.
Endlich, es ist egal, was uns unterscheidet -
viel wichtiger ist doch, was uns vereint!
Lasst es nicht zu, die Gefühle dürfen nicht sterben,
schlaft nicht wieder ein, vergesst nicht dieses Beben in der Brust!
Das ist Menschlichkeit! Die Teufel sind mächtig, aber einsam...
Wir sind schwach, aber Viele - wir waren schon immer Viele,
doch nun wissen wir es.
Endlich.
Genug!
Eure Waffen können uns nun nichts mehr anhaben!
Denn endlich sind wir wach, nach draußen ihr,
für das, was wichtig ist!

N.Fender

#Ukraine

Vorwärts Marsch

Vorwärts Marsch! Befehlsgezeter.
Schreie nach dem Sanitäter.
Erde schluckt das Blut der Menschen,
Schluckt Gedärm' und Herz und Leber.
Endlich wieder Leichengräber.
Da ein Hündchen macht brav Männchen.

Vorwärts Marsch! Dressierte Affen!
Bloß kein Frieden ohne Waffen.
Himmel muss vor Rauch sich schwärzen.
Donnernd krachen Kriegsgeräte.
Sprengkopf hier . Dort Stacheldrähte.
Herrlich ist das auszumerzen.

Vorwärts Marsch! Der Tod muss Husten.
Baum gesplittert. Gräben, Krusten.
Hurra! Hurra! Die Menschen knicken.
Knick und Knack und schon Entzweite,
Weil Granate sich beeilte.
Frag: "Wer wird den Frieden schicken?"

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Ich bin mehr…
Mehr, als du siehst…

Ich bin mehr…
Mehr, als du fühlst…

Ich bin mehr…
Mehr, als du hörst…

Ich bin mehr…
Mehr, als du wahrnimmst…

Ich bin mehr…
Mehr, als du spürst…

Ich bin mehr,
mehr als der Mensch,
mehr als die Frau,
mehr als das Denken,
mehr als das Fühlen,
mehr als das Tun,
mehr als das Jetzt,
mehr als das gestern und morgen,
mehr als der Körper,
mehr als der Geist,
mehr als das, was du dir vorstellen kannst…

Ich bin mehr…
Du auch...

© A. Namer

Gedichte über den Menschen - Seite 642

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