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Gedichte über den Menschen - Seite 555


Feldberger Seenlandschaft

Die Gletscher Skandinaviens,
wuchsen einst rasant
und schoben sich weit vor
hinein ins deutsche Land

Und hunderte von Metern hoch
stand starr und schwer das Eis,
begrub, bedeckte alles
ins Totenhemd schneeweiß

Die Bäume war‘n geflohen,
die meisten Tiere auch
Die Flechten konnten bleiben
und noch so mancher Strauch

Ja, viele tausend Jahre
musst' man im Kühlhaus sein
Dann kam die Wärme wieder:
die Gletscher kehrten heim

Der Höhlenbär war tot,
und auch das Waldnashorn
Der Mensch musst‘ and‘res jagen
So viel begann von vorn

Die Bäume kehrten wieder,
die Tiere lebten auf
Der Mensch wurd‘ wieder froh
und bunt der Jahreslauf

So mancher Stein blieb liegen
aus Skandinaviens Erd'
Und viele Seen entstanden,
an die man heute fährt

So schön ist dieser Ort,
aus Tod wuchs neues Leben
Nur, Mensch, bedenk die Mächte -
halt Maß in deinem Streben!

Anm.: Die Feldberger Seenlandschaft ist wie die Mecklenburgische Seenplatte ein Geschenk der letzten Eiszeit. Die tiefen langgezogenen Seen und die teilweise steil aufragenden Uferwälder erinnern manchmal an kanadische Landschaften. Die Gletscher der sog. Weichseleiszeit, die vor 115.000 Jahren begann, waren alles Gletscher aus Skandinavien, die nach Süden wuchsen und auf dem Höhepunkt vor 19 000 Jahren bis in den heutigen Spreewald vorrückten. Sie schoben dabei eine Menge Material vor sich her (‚Moränen‘). Zuhause waren sie bis zu 3000 m hoch, an ihrer Stirnfront z.B. in Mecklenburg-Vorpommern immer noch einige hundert Meter. Das abfließende Schmelzwasser bildete tiefe Rinnen, die als Seenlandschaft bis heute überdauerten, weil sie durch den Regen immer wieder gespeist wird. Die gewundenen Ufer sind die Endlinien der einstigen Gletscherriesen, die vor 15 000 Jahren viel Gestein und Geröll zurückließen, das einfach liegen blieb und noch heute zu sehen ist.
https://youtu.be/y2sY1yuq6QA
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Die Vielfalt macht uns erst zum Stern, nimm meine Hand, ich hab' Dich gern

Wenn Du nicht weißt, ob Mann, ob Frau,
doch Dich stets aufführst wie ein Pfau,
herumtobst, täglich mit Radau,
und andr'e ziehst durch den Kakao.

Dich stets beschwerst und aufbegehrst,
nach drittem Klositz Dich verzehrst,
auf and're eindrischst, seht mal her,
das arme Ich, hat's doch so schwer.

Erzählst uns mit ergrauter Miene,
Du seist verletzt, nichts übrig bliebe,
der Mob Dich zahlreich attackiert,
und lügst dabei, ganz ungeniert.

Ich täglich Menschen, jeder Farbe,
mal schön und manchmal auch mit Narbe,
sich freundlich grüßend laufen sehe,
stets auf der Such' nach echter Nähe.

Da frag ich, was ist Dein Problem,
hier lebt die Blume mit Kakteen,
wir Hand in Hand durchs Leben gehn',
doch es ist simpler wegzuseh'n.

Uns zu erklären wir sind Rassisten,
wir sind seit ewig die Faschisten.
Den noch so kleinen Freigedanken,
Du weißt in deine eign'en Schranken.

Du glaubst ein * der kann dich retten,
und legst die Sprach' in finstr'e Ketten,
zertrampelst alles mit Gezeter,
und machst Dich selbst zum Attentäter.

Anstatt das Leben froh zu hegen,
zerstörst Du nur, bist stets dagegen,
trittst andr'en gerne auf den Schlips,
war nur Satire, ein lust'ger Witz.

Du raubst uns unsr'e Heiterkeit,
Du darfst es, bist ja Minderheit.
Du suhlst Dich in gemeinen Zoten,
erfüllst damit die Medien-Quoten.

Wo bleibt denn da die Toleranz,
wo bleibt die hochgelobte Akzeptanz,
die selbst Du keine Stunde lebst,
hoch über Eitelkeit Du schwebst.

Sieh in Dich selbst, blick tief hinein,
was Du dort spürst, ist voller Pein.
Der Feind sich durch die Adern wühlt,
den eign'en Hass nach oben spült.

Doch kann kein Mensch etwas dafür,
schenk Dir mehr Liebe. Heute. Hier.
Dann wirst Du leuchten wie ein Stern,
ob Mann, ob Frau, ich hab' Dich gern.
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