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Gedichte über Lustiges - Seite 810


Erdbeerküsse

Im Märchenland der König,
schämte sich damals ein wenig,
weil sein Töchterchen Dornröschen,
trug ein viel zu kurzes Höschen,
als Graf Kunibert von Witten,
bei ihm um ihre Hand wollt bitten,
denn sein Antrag lies sie kalt,
Kunibert war ihr zu alt,
schon nach dem Mittagessen,
hatte sie ihn längst vergessen.

Etwas später auf der Decke,
hinter einer Rosenhecke,
sprach sie leis am Telefon,
zu Rumpelstils schönem Sohn:
„ich hab Lust, mehr als ein bisschen,
auf zuckersüße Erdbeerküsschen,
komm bei Vollmond in mein Zimmer,
länger warten will ich nimmer,
lege ab schon mein Geschmeide,
trag für dich „ Ein Nichts aus Seide“.“

Jung Rumpelstils um Mitternacht,
hat frische Erdbeeren mitgebracht,
steckt ihr gleich eine in den Mund,
denn Vitamine sind gesund.
Erst morgens früh um halb sieben,
hat der Hahn ihn dann vertrieben.
Dornröschen müd im Himmelbett,
dacht bei sich: „es war zwar nett,
doch Schneewittchen hinterm Berg,
nascht Erdbeeren mit jedem Zwerg.“

Sie zog ihr Höschen wieder an
sagte zu sich: “wenn die das kann,
will ich ab jetzt es auch versuchen.“
Backt schnell einen Erdbeerkuchen,
ruft an dann den Prinz Drosselbart,
ein Baum von Mann, doch lieb und zart.
Der kam sofort und blieb ein bisschen,
und schenkte ihr zwei Erdbeerküsschen.
Früh kräht der Hahn laut auf dem Mist,
wer wohl der Allernächste ist?

In Märchenland der König,
erfährt davon nur wenig,
das täglich sein Dornröschen,
in ihrem kurzen Höschen,
vernascht so manchen Freier,
mal Hinz, mal Kunz, mal Meier,
nur Graf Kunibert von Witten,
lässt sie zappeln und lang bitten.
Erst als er liegt schon fast im Sterben
wird er ihr Mann,sie reich durchs Erben

(C) Martina Wiemers
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Auf der Balz in der Pfalz

In der wunderschönen Pfalz
gehn die Kater auf die Balz.
Das gibts nicht nur in der Pfalz,
andr'e tun es ebenfalls.

Der Kater Hans und Kater Klaus,
die leben lang schon Haus an Haus,
's gibt viel davon in diesem Jahr,
die Katzen aber, die sind rar.

Der Hans spricht so beim Pfotenlecken:
"Ich brauch mal wieder was zum Hecken!"
"Mir gehts genau so," spricht der Klaus,
"mir läuft's schon aus den Ohren raus!"

Ein Kleiner, den sie gerne necken:
"Ach bitte, ich will auch mit hecken!"
Der Hans darauf: "Hast du 'n Stich?
Das ist noch lange nichts für dich!"

Die Großen ziehen jetzt davon -
"Ach nehmt mich mit, ich kann das schon!"
Der Klaus meint:"Hat er halt Verlangen -,
man kann nicht früh genug anfangen."

Der Hans sagt nun: "Na, bitte sehr."
Der Kleine trippelt hinterher.
Sie gehn und hoffen; aber nur,
von Katzen lange keine Spur!

Da sehn die Großen auf 'nem Baum
'ne schöne Katze - wie ein Traum,
frohlocken jetzt: ' Das wird uns frommen.
Sie muss ja einmal runter kommen!'

Und sie marschieren froh und stumm
im Kreise um den Baum herum.
Der Kleine, fällt's ihm bald auch schwer,
der trippelt immer hinterher.

Ihm ist es nicht gerad zum Lachen,
er muss ja viel mehr Schritte machen!
Bemüht sich, weiter Mut zu fassen,
man will sich ja nicht lumpen lassen!

Die Miez da oben rührt sich nicht.
Was hilft das, wenn der Hafer sticht:
Die Großen drehen Kreis um Kreise.
Der Kleine ächzt und wimmert leise.

Die Katze leis für sich miaut.
Sie hat die Kater längst durchschaut.
Wobei sie zu sich selber spricht:
Wenn ich nicht will, dann will ich nicht!

Der Kleine mit dem Trippelschritt,
der spricht nach einer Pause:
"Fünf Runden hecke ich noch mit,
doch dann geh ich nach Hause."

Und schließlich geht er, leidet sehr,
total erschöpft! Er kann nicht mehr.
Er sagt sich: Werd ich auch mal groß -,
die Heckerei, was soll das bloß?

Ich denke e t w a s davon hatt er,
der kleine Kater:

M u s k e l k a t e r !
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