Gedichte über Lustiges - Seite 710

Mild ist es nun zur Winterzeit,
dafür im Hochsommer es dann schneit,

für das Sparen wird kassiert ein Obulus,
statt mit der Bahn fährt man Fernbus,

überhaupt im Sommer zu fliegen in die Glut,
tut unserem Planet garnicht gut,

der Polizeiball ist 2016 an Silvester dran,
dafür von Osten der Wolf darf ran,

hundert Sender, aber TV zum Haare raufen,
kein Wunder, dass viele Jugendliche saufen,

Umweltzonen, die nichts bringen,
Medien, die auf Medien Lobpreis singen,

Mautsysteme sind die neuen Dinosaurier,
im Mittelalter war es kaum schauriger.

Apropos Mittelalter, da war doch noch was,
für das man braucht kein Augenglas...

Trotzdem, zum Mittelaltermarkt ich gerne gehe,
weil ich allerliebst Illusionen sehe!

So wie jetzt manches ist verdreht,
so diese Karnevalsrede hier schon steht.

Du dunkler süßer Traum, komm gib
mir deinen schmelzend zarten Kuss!
Ich hab dich ja so schrecklich lieb,
vernasch dich stets mit Hochgenuss.

Ich liebe deine Rippenform,
vergleichbar einem Waschbrettbauch.
Du ziehst mich an - und zwar enorm -,
verführst mich - und das weißt du auch.

Ich nehm dich überallhin mit,
begehre dich zu jeder Stund,
hab dich im Kopf auf Schritt und Tritt -
und leider viel zu oft im Mund.

Ich weiß, dass ich verzichten sollt'
auf dich, doch das wär jammerschade.
Ich bleib, auch wenn die Waage grollt,
dir treu, geliebte Milka-Schokolade!

17.09.2016

Sie leben auf dem Ponyhof schon lange ihren Traum.
Dazu gehört ganz sicher auch der schöne Apfelbaum.
Luise denkt, es ist nun Zeit, die Äpfel aufzusammeln,
weil sie wohl sonst, ihr tät’ es leid, bald unterm Baum vergammeln.

Gedacht, getan, fragt sie nun an bei Werner, ihrem Mann,
ob er jetzt gleich, nicht irgendwann, wohl Äpfel sammeln kann.
Und Werner, der stets sehr bemüht, der beste Mann von allen,
nicht lange fragt, was sie da plant, tut gern ihr den Gefallen.

Luise rührt den Teig schon an, will Werner überraschen,
mit Apfelkuchen, den sie dann beim Kaffeestündchen naschen.
Als Werner naht, da wartet schon der Kuchen in der Form
nur auf den leckeren Belag, und duftet auch enorm.

Doch sind die Äpfel, lieber Mann, gar nichts für diesen Zweck.
Das Leben ist kein Ponyhof, tu schnell die Dinger weg.
Man kann es auch für den Geschmack mit Streuseln nicht versuchen.
Statt die vom Pferd, wär’n die vom Baum, viel besser für den Kuchen.


© Greta Hennen

oder
die chaostheorie
im lichte der griechischen mythologie


an des flusses naher seite
netzte Leda einst ihr haar.
ein schwan trieb her in weissem kleide.
kaum ahnte sie, wie ihr geschah.

nie vorher ward sie so geküsst.
der gott frohlockte ob der list,

worauf sie Helena gebar,
die Menelaos' gattin war,
bis Paris wiederum sie stahl.
so kam es dann zu Trojas fall.

und die moral von der geschicht:
auch weissen schwänen traut man nicht.


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