Der Ritter Karl von Ravensberg,
war klein von Wuchs, fast wie ein Zwerg.
Auf seiner Burg im Waffenturm,
da stand er selbst im stärksten Sturm.
Und sah hinaus mit Wut und Zorn,
zum Nachbarn Graf von Fiebelkorn,
denn der war auch ein Edelmann,
der jedes Damenherz gewann.
Des Ritters angetraute Braut,
die wunderschöne Edeltraut,
die war ein wirklich steiler Zahn
und auch dem Grafen zugetan.
Sehr oft hat sie in lauer Nacht,
sich hin zu seiner Burg gemacht.
Den Grafen hat das sehr gefreut,
hat keine Stund´ mit ihr bereut.
Der Karl hedoch, der wurde bitter,
das Leben straft so manchen Ritter.
Am Sonntag drauf, kaum wurd´ es hell,
da kam´s zu einem Schwertduell.
Der Ritter Karl, der schlug famos,
auf Fiebelkorn ein, stark und groß.
Mit seinem Schwert gewandt und edel,
da teilte er des Nachbarn Schädel.
Da liegt es nun der Grafenwurm,
und Karl der thront in seinem Turm.
Hält Ausschau nach dem nächsten Feind,
der´s zu gut mit der Gattin meint.
Und die Moral von der Geschicht´
des Nachbarn Weib, das liebt man nicht!
© Hansjürgen Katzer, April 2001