Gedichte über Liebe - Seite 668

Weil mich der Liebeskummer drückte,
ich ein großes Scheinchen zückte,
zu der Hellseherin mit Werbung ging
und an ihren lauten Lippen hing.
Ich zog nen Zettel aus ihrem Hut,
drauf stand: „Alles wird gut!“

Unterwegs ich beim Fahren sang
und zuhause aus dem Auto sprang.
Ein Dokument im Briefkasten stand,
in dem sich Knöllchen mit Foto befand.
Nur der Briefstempel machte mir Mut,
dort stand: „Alles wird gut!“

Am nächsten Tag, ich fuhr allein,
da krachte einer in mich rein.
Ich eingeklemmt, das Blech verbogen,
die Feuerwehr hat uns gezogen.
Jetzt nur das Gipsbein trösten tut,
darauf steht: „Alles wird gut!“

Was soll mir denn nun noch passieren,
ich könnt im Winter sehr stark frieren.
Dann müsste ich zum Händler reisen,
wo sie Holz und Kohle anpreisen.
Und später dann in der rötlichen Glut
entziffere ich: „Alles wird gut!“

Ich staune, weil es noch Wunder gibt,
die Krankenschwester hat mich geliebt.
Abends, wenn alle im Krankenhausbett,
kam sie zu mir und war dann sehr nett.
Und sie schwor Schweiß und Blut,
wenn sie ging: „Alles wird gut!“

20.08.2013 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Eine Woche Auszeit,
eine Woche nicht gesehen.
Wir wissen, es wird schön, unser Wiedersehen.

Romantischer Abend, Kerzenlicht und roter Wein,
die Berghütte versteckt,
beleuchtet, vom goldenen Mondschein.

Zarte volle Lippen, erkunden und küssen,
heiße Körper, zerschmelzen.

Spüre, deine Hände, dein Verlangen,
das Sehnen, auf meiner Haut.
Deine Liebe mich, erneut, anhaucht.

Nackte Gier, hungrige Herzen,
sich wieder finden.
Gesättigte Herzen, sich neu, binden.

Liebende Herzen, sich, wieder gefunden,
die Flamme der Liebe, brennt lichterloh.
Gesättigte Stille in ruhiger Stunde,
genossener Augenblick, im Liebesglück.