Gedichte über Liebe - Seite 477

Egal, was manch Professor schreibt,
der Himmel stets ein Rätsel bleibt,
von Leben und Vergänglichkeit,
geprägt allein durch Raum und Zeit.

Um eine Zeitlang Erdengast zu sein,
wird mancher Rose oder Schwein,
Papagei oder Hochgebirgsziege,
Schildkröte oder nur Eintagsfliege.

Ist er vom Schicksal auserkoren,
wird ein neuer Mensch geboren.
Dabei sich geübte Hände rühren,
ihn auf dem Geburtsweg führen.

Später sich liebe Hände regen,
ihn nährend an die Brüste legen.
Lebenslang seine Haare streichen,
besorgt nicht von der Seite weichen.

Jahrelang dann sich Schulen mühen,
Wissen aus dem Ärmel zu ziehen.
Ob Banknoten, Benzin oder Beeren,
zeigende Hände an der Tafel lehren.

Folgend dann im weiteren Leben
heißt es Hände nehmen, Hände geben,
manchmal auch andere waschen
oder nur ruhen in Hosentaschen.

Stück für Stück und Stunde für Stunde
vollendet das Leben seine Runde.
Irgendwann ist es dann vollbracht,
die Seele schweigt und es wird Nacht.

Der Freunde Hand schließt unsre Augen,
die zum Sehen nicht mehr taugen.
Dann singt man uns ein stilles Lied,
das durch alle Herzen zieht

Und letztlich sind es dann am Ende
regsam wieder diese Hände,
die mit Blumen Abschied sagen,
den Sarg oder die Urne tragen,

23.01.2019 © Wolf-Rüdiger Guthmann

dir stets getraut
dich stets vermisst
dauernd an dich gedacht
dachte du auch an mich
dachte ich

nur dich gesehen
nur von dir geträumt
dauernd an dich gedacht
dachte du auch an mich
dachte ich

mit dir gelacht
meine Zukunft mit dir ausgemalt
dauernd an dich gedacht
dachte du auch an mich
dachte ich

dich geliebt
dachte du auch mich
dachte ich

Was kann es sein, dieser Schmerz,
das Stechen, seit ich dich sah.
Es sticht mein Herz,
Ich weiß nicht, Ist es wahr?

Weißt du was mich bewegt, was mich treibt,
Tag - Nacht,
Ich hoffe, ich träume, ich lebe, doch das Gefühl- es bleibt.
es ist, als wär ich erwacht.

Es war ein Traum, bevor du warst, mein Herz dich sah - nach dir schrie?
Du hast mich geweckt, befreit, aus meinem Loch, irgendwie...
Meiner Trauer, über das was nicht ist, nicht sein kann,
Du warst das, hast mich befreit, doch dann.

Warum fühlst du es nicht?
Das Stechen, die Freiheit?
Ich habe Angst. Angst,
vor dem endlosen Traum, den du bezwangst.

Bezwangst, mit deiner Kraft, deinem Herzen, deinem Geist.

Fühlst du es nicht?
Die Einsamkeit, den Zwang, die Angst?

Bitte, lass nicht los.