Dichtermotive
©Hans Hartmut Karg
2017
Mancher reimt aus purer Lust,
Seine Sprache hat ja Durst!
Wenn die Verse dann gelingen,
Wird er sie in Reime bringen.
Anderen das wenig bringt,
Wenn die Sprache ihnen nimmt,
Was für sie Substanz, was Hülle,
Metrik ist - und Sprachenfülle.
Andre müssen kritisch bleiben,
Können Stolperer nicht leiden,
Sehen dann das Sprachgedicht
Eben auch als Hochgericht.
Dann gibt es die Moralisten,
Die gerne den Stall ausmisten.
Ihre Verse sind oft bitter,
Finden sich auf Facebook, Twitter.
Dann gibt es noch jenes Rauschen,
Mit dem Menschen sich berauschen:
Dichtung wird wahres Rauschgift,
Treibt hoch wie ein schneller Lift.
Und es gibt auch Leidensträger,
Zweifler, Schwierige, Abwäger.
Dichtung ist für sie kein Sport,
Trauer, Therapie – und Hort.
Alles im Poetengarten
Kann mit allem dort aufwarten.
Das ist Freiheit, das ist Segen –
Kommt dem Lebenslauf gelegen....
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