Gedichte über das Leben - Seite 417

Das Leben wurde mir gegeben
vom Schöpfer aller Dinge.
Eltern und vier Geschwister.
Die Bibel, dass mein Leben gelinge.

Opa und Oma gab er mir,
ich, ein Geschenk für sie.
Bekam auch einen alten Hund.
Meinen Menni vergess´ ich nie.


Dann gab Gott mir Freunde,
die teilten Freud und Leid.
Und den rechten Ehemann.
Alles zu seiner Zeit.

Auch alle meine Kinder
waren eine Leihgabe von dem Herrn.
Und dann die Enkelkinder,
ich hab sie alle gern.

Die Zeit verging im Fluge,
der Tod hielt Einzug hier.
So viele meiner Lieben,
die nahm er wieder mir.

Auch mein eig´nes Leben
bekommt Gott einst zurück.
Dass ich dann bei ihm im Himmel bin,
empfinde ich als Glück.

© Sabine Brauer

Vergangenheit hab ich gespeichert.
Erinnerung, die mich bereichert.
Da gibt es Pferde, Kälber, Küken.
Dinge, die ein Kind beglücken.

Schmetterlinge, Hunde, Katzen,
Herzchen in die Bäume kratzen.
Erster Kuss auf Kindermund.
Erdbeern, Kirschen, die gesund.

Ferkelfloh an meinem Bein.
Bei Kälte wärmt ein warmer Stein.
Frische Milch, gleich aus der Kuh
und Sauerampfer noch dazu.

Viererklee und Löwenzahn.
Auf dem Mist der bunte Hahn.
Treckerfahren mit Papa.
Freunde, die stets für mich da.

Schule klinke ich hier aus.
Daraus mach ich mir nichts draus.
Hinke-Pinke, Murmelspiel.
Erinnerung gibt mir sehr viel.

(c) Sabine Brauer
Inspiriert durch Angeliqué Duviers Gedicht:
Eigenes Land

Die Sonne schien heut wunderbar,
keine Wolken,Himmel klar,
wollte schon den Frühling begrüßen,
doch dann fing es an,zu gießen.

Die schönen Blümchen,
doch schon sprießen,
kein Kind kann spielen,
in Wald und Wiesen.

Grau das Firmament,
ob Petrus uns,
den Frühling nicht gönnt?

Was tut er den Menschen,
und Tieren nur an,
morgen ist doch,
Frühlingsanfang.

Hat er keinen Kalender da oben,
und verkehrt,
die Wolken geschoben?

Ist er zu alt,und schon vergesslich,
er war doch immer,so verlässlich.

Hoffe,dass er heute noch daran denkt,
dass morgen auf der Erde,
der Frühling anfängt.

Hab mich verirrt, in meinem Leben.
Verirrt im großen Lebenswald.
So manches blieb an mir, fest, kleben,
doch es fehlte mir der Halt.

Ich trug viel auf meinem Rücken.
Nicht nur meine, auch des Anderen Last.
Nichts im Leben wollte glücken,
ich hab so manchen Weg verpasst.

Ich stürzte in so manche Schluchten,
fiel auch über manchen Stein.
Auch wenn mich viele Menschen suchten,
fühlte ich mich doch allein.

Viele Menschen, Ängste, Sorgen
machten mir das Leben schwer
Ich fürchtete so manchen Morgen.
doch die Nacht fürchte ich mehr.

Das Gepäck wird immer schlimmer,
immer schwerer wird der Schritt,
brauchen werden wir es nimmer
und doch nehmen wir es mit.

Es wird Zeit um sich zu trennen,
vom Ballast, der im Leben drückt
sich zur Zukunft zu bekennen
ohne einen Blick zurück.

© Michael Jörchel

Heute bin ich durch die Stadt gelaufen.
Und habe mir überlegt was fehlt!
Menschen sind an mir vorbei gegangen.
Autos standen an jeder Seite der Strasse.
Schaufenster waren voller Sachen
Aber den Menschen fehlten Farben.
Die Auto sahen alle gleich aus.
Und die Schaufenstern waren leblos.
Und ich dachte mir.
Vergiss nie was Du willst!
Vergiss nie was Du bist!
Vergiss nie was Du kannst!
Vergiss nie das Leben!

Heute bin ich durch die Stadt gelaufen.
Und habe mir überlegt was fehlt!
Leute haben in den Cafe`s gesessen.
Musik kam irgendwo aus einem Fenster.
Und auf Plakaten stand: „Wählt Torte!“
Aber in den Cafe`s war kein Leben.
Die Musik war einfach nur Lärm.
Und die Torte sah nur billig aus.
Und ich dachte mir:
Vergiss nie was Du liebst!
Vergiss nie was Du träumst!
Vergiss nie was Du weißt!
Vergiss nie die Freunde!

Heute bin ich durch die Stadt gelaufen.
Und ich habe überlegt was fehlt.
Und ich habe einen neuen Himmel gefunden
Nur mit dem Denken gib nicht auf
Und ich habe die Welt neu erlebt.
Nur mit dem Wissen das Leben geht weiter.
Und ich habe den Mensch neu gesehen.
Nur mit dem Hoffen er versteht.
Und ich dachte mir:
Vergiss nie das Leben ist schön.
Vergiss nie das Leben ist gut.
Vergiss nie das Leben ist reich.
Vergiss nie die Liebe!

Klaus Lutz